Anfrage:
1.
Was ist mit den Funden aus dem
Massengrab am Frankenhof im Jahr 2010 passiert?
2.
Sind die
Todesursachen inzwischen geklärt?
3.
Beabsichtigt
die Hansestadt Teile der Ausgrabungen in die Ausstellung im Kulturhistorischen
Museum zu integrieren?
Herr Wohlgemuth beantwortet die
Anfrage wie folgt:
zu 1.
Während
der Ausgrabungen auf dem Frankenhofgelände sind mehrere Gräber mit Toten aus
der Zeit des Dreißigjährigen Krieges gefunden worden. Spektakulär war
insbesondere das 2010 zu Tage gekommene Grab von zwei Söldnern, die mit samt
ihren und anderen Bewaffnungen in einem sog. Laufgraben unmittelbar nach ihrem
Tod verschüttet wurden. Alle Funde befinden sich als Landeseigentum in einem
Depot des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege M-V, Abteilung
Bodendenkmalpflege in Schwerin. Sie sind dort restauratorisch behandelt worden.
zu 2.
Die
Knochen wurden wissenschaftlich untersucht. Demnach weisen beide Söldner
Verletzungen wie Knochenbrüche und Stichverletzungen sowie in einem Fall eine
Pistolenschussverletzung aus einem Nahkampf auf, an deren Folgen sie
verstarben.
zu 3.
Die
Integration der Funde im Stralsund Museum ist derzeit nicht geplant. Die Option
einer temporären oder dauerhaften archäologischen Ausstellung zu einem späteren
Zeitpunkt besteht grundsätzlich, setzt jedoch eine umfassende Vorbereitung und
entsprechende finanzielle Mittel voraus.
Auf die beantragte Aussprache wird vom Einreicher verzichtet.