Herr Bogusch berichtet, dass sich das Projekt derzeit in der Vorplanung befindet.

In dieser frühen Planungsphase können die Grundzüge der Planung festgelegt werden, wie man sich z.B. den Ausbau vorstellen kann. Die gesamte Maßnahme findet im Zusammenhang mit dem Abwasserbeseitigungskonzept statt.

Der Beginn der Sanierung der Friedrich-Naumann-Straße ist für 2016 geplant.

Die Sanierung ist auf 3 Bauabschnitte aufgeteilt, die sich auf die Jahre 2016-2018 erstrecken.

Im Zusammenhang mit dem Abwasserbeseitigungskonzept können auch andere Medien bei Bedarf neu verlegt werden. Es werden in diesem Rahmen eine neue Trinkwasser- und Gasleitung verlegt. In diesem Zuge wird auch der Straßenraum oberirdisch neu geordnet.

Im Ergebnis gibt es eine Baumaßnahme, um Kosten zu sparen und die Beeinträchtigung der Anlieger so gering wie möglich zu halten.

 

Von der Straßenraumgestaltung gibt es nur einen begrenzten Straßenraum, der zur Verfügung stehen wird. Dazu zählen beidseitig schmale Gehwege mit einer Breite von 1,20 m, eine Einbahnstraße mit Naturstein-Pflasterbelag und einen einseitig vorhandenen Radweg, welcher für einen beidseitigen Verkehr ebenfalls zu schmal ist.

Zudem gibt es eine sehr schmale Allee mit beidseitiger Baumreihe mit 0,5 m Breite. Geplant ist eine Flächenoptimierung, um Platz zu schaffen.

 

Die Friedrich-Naumann-Straße ist eine Tempo 30 Zone mit einer klassischen Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn, mit der Folge, dass keine separaten Radverkehrsanlagen benötigt werden. Die Fahrbahn soll asphaltiert ausgebaut werden, um eine angemessene Qualität für die Radfahrer zu schaffen, welche durch den Naturstein-Pflasterbelag eingeschränkt war. Die Einbahnstraßenregelung soll beibehalten und in Gegenrichtung für den Radfahrer freigeben werden.

 

Die Fahrbahnbreite soll zukünftig 5,75 m betragen, davon 2 m zum Parken, 3,75 m für den fließenden Verkehr bzw. Radverkehr. Durch die Einsparung des Radweges, gibt es Raum für eine einseitige Gehwegverbreitung auf der westlichen Seite von 1,20 m auf 1,50 m Gehweg. Genauso kann die Grünfläche für die Bäume verbreitert werden, damit diese sich besser entwickeln können. Die Problematik mit dem vorhandenen Baumbestand macht eine frühzeitige Einbeziehung der Öffentlichkeit und des Ausschusses für Bau, Umwelt und Stadtentwicklung notwendig. Es gibt die Situation, dass in dem Bereich der Fahrbahn die große Schmutzwasser- und Regenleitung verläuft. Einige Medien (Trinkwasser, Gas, Elektro) müssen laut DIN-Vorschriften im Gehwegbereich verlegt werden, wo nur sehr schmale Bereiche zur Unterbringung vorhanden sind. Erschwerend kommt hinzu, dass die alten Leitungen erst einmal in Betrieb gehalten werden müssen, solange die neue Trinkwasserleitung fertig gestellt und in Betrieb genommen werden kann. Erst dann kann die alte Trinkerwasserleitung außer Betrieb genommen werden. Dadurch wird im Ergebnis mehr Platz benötigt, sodass die Bestandsbäume auf der Westseite betroffen sind und auf der Gesamtlänge von 800m  gefällt werden müssen.

Nach Abschluss der Maßnahme ist auf dem dann verbreiterten Grünstreifen eine neue Baumpflanzung mit Wurzelschutzmaßnahmen geplant. Es handelt sich um einen massiven Eingriff in den vorhandenen Baumbestand. Auf der Ostseite der Straße stellt sich die Situation positiver dar. Betroffen sind hier etwa 5 Bäume, die gegebenenfalls auch im Rahmen des jeweiligen Bauabschnittes gefällt und später durch Neupflanzungen ersetzt werden müssten.

 

Dies stellt den Stand dar, der mit der Vorplanung ermittelt werden konnte. Die Unterlagen wurden der Unteren Naturschutzbehörde zur Verfügung gestellt, damit diese geprüft werden können. Zudem fand gestern eine Einwohnerversammlung statt.

Es ist eine zeitnahe Information an alle Beteiligten geplant gewesen. Heute wurde in einem separaten Pressetermin die Situation dargestellt. Aus der Einwohnerversammlung vom Vortag ging hervor, dass das Thema Bäume eher eine untergeordnete Rolle gespielt hat und dazu keine Rückfragen bestanden. Das Thema der Radfahrer führte zu einer größeren Diskussion.

Es ist zudem wichtig, dass der Ausschuss die Ergebnisse kennt, damit die Planung weiter voranschreiten kann. Es wird noch eine Verbandsbeteiligung durch die Untere Naturschutzbehörde geben.

 

Herr Bogusch bittet abschließend um ein Votum des Ausschusses.

 

Herr Gottschling möchte wissen, von welcher Seite mit dem Bau begonnen wird und wie alt die Bäume sind, die gefällt werden müssten. Die Einwohnerinformation findet Herr Gottschling sehr gut. Er fragt nach, ob eine Beruhigung der Tempo 30 Zone durch Bodenwellen geplant ist, um Geschwindigkeitsüberschreitungen entgegen zu wirken.

 

Herr Bogusch erklärt, dass die Sanierung an der Gerhard-Hauptmann-Straße beginnen und weiter nördlich fortgesetzt wird. Beim Ablauf des Straßenbaus wird sich an dem Kanalbau orientiert. Die Bäume sind ungefähr 50 Jahre alt.

 

Herr Bogusch ist der Meinung, dass diese Schwellen nur punktuell zu einer  Verkehrsberuhigung führen. Um eine entsprechende Verkehrsberuhigung zu erreichen, müssten die Schwellen in engen Abständen wiederholt werden. Ein versetztes Parken zur Beruhigung des Verkehrs ist nicht möglich, weil es sich um eine Einbahnstraße mit  Radverkehr in Gegenrichtung handelt. Aus diesem Grund ist eine Anordnung des ruhenden Verkehrs nur auf einer Straßenseite möglich. Eine Verkehrszählung erfolgte im Frühjahr und ergab trotz Sperrung der Parower Straße ca.  400KFZ/Tag. Es handelt sich um eine eher ruhige Straße. D.h. in Spitzenstunden werden 10 %, also 40 Autos die Stunde erreicht, also alle 1 ½ Minuten kommt ein Auto vorbei. Somit wird die Verkehrsproblematik als nicht so gravierend eingeschätzt.

 

Herr Petters als Landschaftsexperte informiert, dass er den Auftrag erhalten habe, den landschaftspflegerischen Begleitplan zu erstellen. Die Bäume sind ungefähr zwischen 50 und 60 Jahre alt, teilweise sind darunter aber jüngere Nachpflanzungen.

Es handelt sich um eine geschützte Allee, die als geschlossene Allee bezeichnet wird und somit einen hören Wert im Stadtgebiet hat. Es gibt für die vorhandenen Bäume sehr unterschiedliche Vitalwerte. Ein Baumgutachten geht davon aus, das ca. 60% der Bäume  geschädigt sind und eine Lebenserwartung von 10 bis 20 Jahre haben. Die jetzigen Bedingungen sind für die vorhandenen Bäume schlecht, weil es nicht genügend Platz zum Wachsen gibt. So gibt es u.a. Anfahrtsschäden und Totholz. 

 

Herr Lastovka möchte wissen, wie viele Bäume betroffen sind. Herr Bogusch antwortet, dass es sich um 45 Bäume auf der Westseite und um 5 Bäume auf der Ostseite handelt. Ein Ausgleich durch entsprechende Neupflanzung wird erfolgen. Es werden demnach 70 Bäume gepflanzt und Ausgleichszahlungen geleistet.

 

Herr Rickmann möchte zum Ersten wissen, wie mit dem Schwerpunkt Fußgängerquerung am Thälmann Denkmal mit viel Rad- und Fußgängerverkehr umgegangen wird. Ist dort eine Querung bzw. eine Mittelinsel oder ein Schutzstreifen geplant. Die zweite Frage bezieht sich auf den Parkplatz zum Strandbad. Wird dieser ebenfalls umgestaltet oder wird dieser komplett verschwinden.

 

Herr Bogusch informiert, dass der Parkplatz zunächst nicht in die Planung einbezogen worden ist. Dazu soll nun eine Prüfung und Einbindung des Parkplatzes in das Projekt erfolgen. Besondere Querungshilfen sind nach derzeitigem Planungsstand nicht vorgesehen. Vom Verkehrsaufkommen ist es nicht erforderlich Fußgängerüberwege einzurichten. Dies geschieht klassischerweise in Bereichen mit 50 km/h Hauptverkehrsstraßennetz. Eine Mittelinsel ist auf Grund der räumlichen Situation auch schlecht vorstellbar. Gegebenenfalls kann man gestalterisch besser auf diese Querung hinweisen, um das Augenmerk der Autofahrer darauf zu richten.

 

Herr Lastovka sieht das Hauptproblem während der Sanierungsphase beim Bestehen von 2 Leitungen parallel nebeneinander. Er fragt nach, ob durch eine Ersatzleitung erreicht werden könnte, dass die Bäume nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Herr Bogusch erläutert, dass umfassend geprüft wurde, wie die Leitungsverlegung erfolgen kann. Es muss aber eine neue Leitung verlegt werden, erst wenn diese funktioniert, kann die alte Leitung entfernt werden. Auf Grund der Platzverhältnisse gibt es keine andere Möglichkeit.

 

Herr Schliebe erklärt, dass es so eine Möglichkeit geben würde, aber eine Notleitung hier nicht möglich ist, da es sich um eine 300 er Leitung handeln würde, die zu teuer wäre, weil auch die Versorgung des Klinikums, welches ebenfalls darüber versorgt wird, gewährleistet werden muss.

 

Die Ausschussmitglieder nehmen die Vorstellung des Projektes durch Herrn Bogusch positiv zur Kenntnis.