Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Wohlgemuth stellt die Machbarkeitsstudie vor. Er erläutert 4 Varianten am Standort Neuer Markt und 3 Varianten am Standort Schützenbastion. Er gibt Informationen über die entstehenden Kosten und die Wirtschaftlichkeit, das Verkehrsaufkommen, Denkmalpflege, Baugrundverhältnisse, die Gefährdung der angrenzenden Bausubstanz und den Eingriff in das Bodendenkmal. Zudem werden Informationen über die Sichtachsen, Verlagerung des Busbahnhofes und Archäologie gegeben. Als Fazit kann man zusammenfassen, das baugrundtechnisch und wirtschaftlich beide Standorte realisierbar sind. Denkmalpflegerisch ist der Neue Markt sehr problematisch. Nach der gewonnenen Einschätzung bietet die Schützenbastion städteräumlich und verkehrsrechtlich ganz erhebliche Vorteile gegenüber dem Neuen Markt. Die Schützenbastion sollte als Schwerpunkt entwickelt werden. Das würde bedeuten, dass der Managementplan angepasst werden müsste. Der Busbahnhof müsste verlagert werden. Die Bürgerschaft hätte mit dem Managementplan und den Rahmenbedingungen für den neuen Markt zwei wesentliche Weichenstellungen zur Wahl.

Die Präsentation wird den Fraktionen zur Verfügung gestellt.

 

Herr Rickmann erläutert, dass es 3 Standorte (Theater, Busbahnhof, Hafeninsel) für den Reisebusverkehr gibt. Er möchte gerne wissen, ob es von der Kapazität möglich wäre, die beiden Außenstandorte komplett auf die Schützenbastion zu verlagern.

 

Dazu führt Herr Wohlgemuth aus, dass es rein rechnerisch möglich wäre. Dadurch würde die Anzahl der PKW-Stellplätze aber deutlich reduziert werden. Deshalb sollte eher der Ansatz verfolgt werden, eine begrenzte Anzahl von Plätzen für das Ein- und Aussteigen vorzuhalten. Das dauerhafte Abstellen sollte in Entfernung zur Stadt, so z.B. in der Bahnhofstraße, realisiert werden.

 

Herr Meißner fragt zur Schützenbastion nach, ob die 2 Parkebenen sich unterirdisch befinden würden. Herr Wohlgemuth erklärt, dass es sich um ebenerdiges Parken handelt und 2 Geschosse unterirdisch vorhanden sein würden.

 

Herr Rickmann erklärt, dass der Busbahnhof zwangsläufig weichen muss. Er möchte wissen, ob es für diese Variante einen zeitlichen Rahmen gibt, ab wann der Busbahnhof in Richtung Bahnhof verlagert werden soll. Weiter fragt er nach, ob der Neue Markt im Zuge der Bebauung der Schützenbastion in einem Verbund mit zu sanieren ist oder ob dies zeitlich voneinander abweicht.

 

Herr Wohlgemuth schätzt ein, dass erst einmal Ersatzstellplätze für den Neuen Markt geschaffen werden müssten, bevor mit baulichen Maßnahmen auf dem Neuen Markt begonnen werden kann. Von der baulichen Realisierung würde die Schützenbastion an erster Stelle stehen und nach Abschluss dann der Neue Markt folgen, wobei eine parallele Planung für den Neuen Markt möglich wäre.

Herr Bogusch erklärt, dass es zur Zeit relativ unkompliziert gelingt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, mehr Reisebusse im Bereich der Bahnhofstraße unterzubringen, ohne große bauliche Änderungen vornehmen zu müssen. Es steht relativ viel Platz zur Verfügung. Die Flächen der Bahn wurden angekauft, sodass darüber verfügt werden kann. Trotzdem ist das Thema Busbahnhof ein sehr komplexes Thema, welches noch 1-2 Jahre für die Planung und Realisierung benötigt und wo die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes sinnvoll wäre. Um mit der Schützenbastion voran zu kommen, würde es kurzfristig gelingen, Busse in der Bahnhofstraße unter zu bringen.

 

Herr Meißner stellt fest, dass die Bebauung mit einer Tiefgarage auf dem Neuer Markt schwierig, aber nicht unmöglich ist.

Nach Herrn Wohlgemuths Aussage ist es zurzeit nicht unmöglich, man müsse abwarten, was die archäologischen Gutachten dazu aussagen. Dies müsste geprüft werden.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Vorhaben denkmalrechtlich ausgeschlossen ist.

 

Herr Gottschling fragt nach, ob es nicht so problematisch wäre, wenn man nur die Oberfläche bearbeiten würde und nicht bis in die geschützte Erdoberfläche vordringen würde. Herr Wohlgemuth hält die Beantwortung der Frage für schwierig, weil die Experten für diese Dinge in Schwerin sitzen. Es gab große Diskussionen beim Alten Markt, weil dieser eine leichte Wölbung aufweist, was charakteristisch für die Entwicklung dieses Platzes war. Dieses Problem besteht auf dem Neuen Markt so nicht.

Die Oberfläche ist durch Betonplatten gekennzeichnet. Es würde ein geringerer Eingriff als beim Alten Markt vorliegen, wenn nur die Oberfläche neu hergestellt werden würde.

 

Frau Fischer möchte wissen, ob die denkmalrechtliche Überprüfung am Neuen Markt nicht nötig wäre, wenn es keine Tiefgarage geben würde. Würde eine Untersuchung trotzdem stattfinden? Ist die denkmalpflegerische Untersuchung bereits im Entwurf enthalten oder kommt diese kostenmäßig noch hinzu?

Herr Wohlgemuth erläutert, dass diese Kosten hinzukommen würden.

Archäologen schauen nur baubegleitend in der jeweiligen Tiefe, die dann auch ausgehoben wird.

 

Herr Czerwinski fragt nach, wie die Erfahrungen mit anderen Parkhäusern und Teiltiefgaragen hinsichtlich der Kostenentwicklung und Steigerung der Baukosten beurteilt werden.

 

Herr Schwarzlose erläutert, dass die Parkhäuser und Tiefgaragen durch die SES GmbH betreut wurden. Es gab Kostenentwicklungen nach oben. Bei den Kosten handelt es sich um grobe Vorschätzungen, die aber nicht verlässlich sind. Gerade bei der Schützenbastion hat man die Problematik des angrenzenden Wassers zu beachten, sodass man nicht endlos in die Tiefe graben kann. Es geht hier im Ergebnis um die Machtbarkeit zum Bau einer Tiefgarage. Dies kann für beide Standorte bejaht werden. Bei einer Entscheidung zwischen beiden Standorten darf nicht vergessen werden, dass es einige Probleme hinsichtlich der gesamten Parkraumsituation in Stralsund gibt.

Ein Standort im Vergleich zu favorisieren, sollte nicht unbedingt damit einhergehen, einen anderen Standort zu verwerfen.

 

 

Der Bürgerschaft wird vorgeschlagen, den Beschluss als umgesetzt zu betrachten. Die Information erfolgt über den Präsidenten der Bürgerschaft.