Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:


1.            Um welche Art von Pflanzen handelt es sich und welche Auswirkungen kann

diese Entwicklung für Flora und Fauna haben?
2.            Welche Maßnahmen plant die Verwaltung, um negative Auswirkungen

einzugrenzen   bzw. zu unterbinden?

 

 

Herr Wohlgemuth beantwortet die Anfrage wie folgt:

 

zu Frage 1:

Laut Zwischenbericht zum „Sanierungskonzept Kleiner Frankenteich“ handelt es sich um 4 sogenannte „Submerse Makrophytenarten“, auf die das zunehmende Pflanzenwachstum zurückzuführen ist. Submerse Makrophyten sind mit bloßem Auge erkennbare, untergetaucht lebende Pflanzen. Es handelt sich im Einzelnen um

             Ceratophyllum submersum (Zartes Hornblatt) – schnellwüchsige Wasserpflanze; auf der Roten Liste gefährdeter Arten; dominierende Art vor allem im Westteil

             Ceratophyllum demersum (Raues Hornblatt) – untergetaucht lebende Wasserpflanze; auf der Roten Liste gefährdeter Arten

             Potamogeton pectinatus (Kamm-Laichkraut) – ständig untergetaucht lebende Wasserpflanze; typischer Bewohner vieler Seen; dominierende Art vor allem im Zentralteil

             Potamogeton crispus (Krauses Laichkraut) – untergetaucht lebende Wasserpflanze;

 

Submerse Makrophyten erfüllen zunächst eine positive ökologische Funktion, indem sie Nährstoffe im Wasser binden und damit zur Stabilisierung des Zustandes beitragen. Durch submerse Makrophyten wird das Sediment am Boden der Teiche stabilisiert, sie bieten Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten für  Zooplankton (im Wasser schwebende tierische Lebewesen, die fast keine Eigenbewegung haben) und Aufenthaltsräume für Raubfische.

 

Das eigentliche Problem aus ökologischer Sicht und Ursache für die auffällige homogene Grünfärbung des Wassers sind jedoch nicht die Makrophyten, sondern das Phytoplankton. Dies sind kleine Pflanzen wie Blaualgen, Kieselalgen, Grünalgen, die frei im Wasser schweben und vom Wasser verfrachtet werden können. Dieses Phänomen nimmt regelmäßig verstärkt von ca. Mai bis Juli zu und korreliert mit einer gleichzeitigen Abnahme des Zooplanktons, das sich vom Phytoplankton ernährt. Ursache dafür ist vermutlich das Aufkommen der jungen Weißfische zum Sommer hin, die das Zooplankton stark dezimieren, so dass sich das Phytoplankton auf der Grundlage der vorhandenen Nährstoffe sehr intensiv entwickeln kann.

 

zu Frage 2:

Mit den in den zurückliegenden Jahren durchgeführten Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge in die Stadtteiche aus dem Umland konnte eine Stabilisierung der Nährstoffsituation im Frankenteich erzielt werden. Dies allein ist aber erwartungsgemäß nicht ausreichend, um einen befriedigenden Gesamtzustand herzustellen. Deshalb steht nun die Vorbereitung seeinterner Maßnahmen in Abstimmung mit dem StALU an, für die bereits ein Sanierungskonzept Kleiner Frankenteich in Auftrag gegeben wurde. Die Entnahme von Biomasse, d.h. Pflanzenmaterial, und damit von Nährstoffen aus dem Gewässer könnte Bestandteil eines Gesamtkonzeptes der Teichsanierung sein. Diese Möglichkeit wird in die Maßnahmendiskussion ebenso einfließen wie weitere Möglichkeiten zur Reduzierung des Nährstoffgehaltes.

 

Herr Suhr fragt nach, ob auch eine Kontrolle des Fischbestandes als Maßnahme angedacht wird. Dazu teilt Herr Wohlgemuth mit, dass der Einsatz von Raubfischen zum Eindämmen des Weißfischbestandes eine Maßnahme darstellt.

 

Eine Aussprache ist nicht mehr gewünscht.