Herr Schwarz bedankt sich bei Herrn Jurrat und Herrn Klar für die Führung durch den Seehafen.  Außerdem begrüßt er Herrn Brydda vom Wasser- und Schifffahrtsamt.

 

Herr Jurrat macht deutlich, dass eine gute Infrastruktur für das Funktionieren eines Hafens  unerlässlich ist.

In der Seeverkehrsprognose des Bundes bis 2030 wurde für die Ostseehäfen ein jährliches Wachstum von 2,3% prognostiziert.  

Für den Seehafen Stralsund wird ein jährliches Wachstum von 1,8% prognostiziert.

 

Herr Jurrat erklärt, dass die Wirtschaftskrise im Seehafen immer noch spürbar ist und momentan keine genauen Planungen vorgenommen werden können, was Ladungsmengen betrifft.

 

Der Seehafen ist ein Dienstleistungsunternehmen, das von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist, unter anderem davon, dass die Wirtschaft funktioniert.

 

Hauptziel für die nächste Zeit ist der Gleisanschluss Frankenhafen. Mit dem Gleisanschluss wird ein direkter Anschluss an die Hauptstrecke der DB Netz AG geschaffen.  Im Südhafen besteht kein direkter Anschluss an die Hauptstrecke, außerdem führt die Strecke über das Gelände der Werft.

Im Frühjahr nächsten Jahres soll mit dem Bau des Gleisanschlusses begonnen werden.

Mit der geplanten Ansiedlung der Firma Teufelberger wurden die Planungen überarbeitet, daraus ergibt sich die zeitliche und finanzielle Verschiebung.

 

Herr Jurrat bekräftigt, dass Infrastruktur teuer aber notwendig ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Auf  Nachfrage von Frau Kraska-Röll hebt Herr Jurrat noch einmal die Infrastruktur als Basis für die Entwicklung des Hafens hervor.

 

Herr Jurrat erklärt, dass der Seehafen Stralsund aus verschiedenen Gründen nicht für Fährverkehr geeignet ist. Das Hauptaugenmerk liegt auf Gütern.

 

Durch Ausbaggerungen wurde die Ostansteuerung wieder nutzbar gemacht.

Die Nordansteuerung, die für die Ballastfahrt von Bedeutung ist, müsse ebenfalls ausgebaggert werden. 

Herr Brydda erklärt, dass die Nordansteuerung in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. Dies liegt vor allem daran, dass die Ressourcen begrenzt und erheblich gedeckelt wurden. Wirtschaftlich ist die Ausbaggerung der Nordansteuerung kaum nachweisbar. Wasserstraßen dürfen nur dann unterhalten werden, wenn diese Unterhaltung auch wirtschaftlich ist.

Herr Brydda ist zuversichtlich, dass mit der Herstellung des Sollzustandes der Nordansteuerung in wenigen Wochen begonnen wird.

Sollzustand ist hier 60m Breite und 4,50m Wassertiefe. Nach einer Absage im letzten  Herbst sollen die Arbeiten nun in wenigen Wochen beginnen.

Die Nordansteuerung soll dann auch jährlich unterhalten werden.

 

Herr Schwarz dankt Herrn Brryda für seine Ausführungen.

 

Der Vorsitzende beantragt Rederecht für Herrn Laack.

 

Die Ausschussmitglieder haben keine Einwände.

 

Herr Laack spricht sich dafür aus, den Ausbau des Seehafens politisch zu unterstützen. Zum Vergleich führt Herr Laack die Häfen in Wismar und Rostock an. Die Weiterentwicklung des Hafens wurde in den letzten Jahren vernachlässigt und muss politisch vorangetrieben werden. Er möchte von Herrn Jurrat wissen, wie lange noch mit der Verladung von Gips im Hafen zu rechnen ist.   

 

Herr Jurrat stellt klar, dass die Flächen im Hafen nur verpachtet werden und nicht verkauft. Herr Jurrat erklärt weiter, dass der Hafen in Wismar zu 50% vom  Holzumschlag lebt. Was mit dem dort ansässigen Sägewerk und der holzverarbeitenden Industrie  in Wismar zusammenhängt. Rostock hat Vorteile durch die Fährschifffahrt und durch die dort vorhandenen Flächen im Hafengebiet

 

Die erreichten Umschlagszahlen sind auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene der Maßstab für die Genehmigung von Projekten zur Infrastrukturentwicklung. Stralsund kann die geforderten Umschlagszahlen, um in ein Netzwerk von europäischen Häfen aufgenommen zu werden, nicht erbringen.

 

Herr Laack  meint, dass das Thema Kreuzfahrtschiffe auch für Stralsund denkbar wäre.

Herr Brydda erklärt, dass es für Maßnahmen in 2015 bisher zwei Anmeldungen vom Land gibt. Der Bund investiert zurzeit nicht in Neu- und Ausbaumaßnahmen.

Herr Jurrat ergänzt, dass ein Ausbau des Hafens für Kreuzfahrtschiffe wirtschaftlich sein muss. Die Flusskreuzfahrt hat sich gut etabliert, darüber ist man sehr froh.

Nach einer Untersuchung wären für den Stralsunder Hafen 10 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen realistisch.

Herr Laack hebt noch einmal hervor, dass Investitionen auch langfristig notwendig sind.

 

Herr Schwarz bedankt sich bei Herrn Jurrat für die Führung durch den Seehafen und für die Teilnahme an der Ausschusssitzung.