Herr Dr. Czerwinski berichtet, dass der Antrag auch im Stadtkleingartenausschuss behandelt und dort in die Fraktionen verwiesen wurde. Weiterhin berichtet er, dass Andernach mit dem Konzept, welches dort seit 2007 umgesetzt wird, viele Auszeichnungen erhalten hat. Die Idee hat sich immer weiter entwickelt, so dass neben Obstbäumen auch Kräuter gepflanzt werden. Außerdem beteiligen sich Einzelinitiativen und Schulen an dem Projekt. Ähnliche Projekte gibt es bisher in über 80 Städten in Deutschland. Herr Dr. Czerwinski weist darauf hin, dass mit dem Konzept geprüft werden soll, ob ein entsprechendes Vorhaben auch in Stralsund umgesetzt werden kann.

 

Herr Lewing äußert sein Unverständnis, dass die Stadt beauftragt werden soll ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Im Stadtkleingartenausschuss wurde auf die bereits bestehenden Streuobstwiesen hingewiesen, die schlecht angenommen werden.

Herr Lewing findet den Antrag zum jetzigen Zeitpunkt ungünstig.

 

Herr Mühle gibt zu bedenken, dass Stralsund über viele Kleingärten verfügt, in denen Interessierte die Möglichkeit haben, Obst und Gemüse anzupflanzen.

 

Auch Herr van Slooten bezweifelt, dass Stralsund für ein solches Konzept geeignet ist. Außerdem sollte ein auf Stralsund zugeschnittenes Projekt entwickelt und nicht jenes von Andernach kopiert werden.

 

 Herr Meißner verweist auf ähnliche Projekte in Großstädten; hält ein solches in Stralsund aber nicht für notwendig. Die leerstehenden Kleingärten könnten als Gemeinschaftsgärten oder für Schulen genutzt werden.   

       

Herr Dr. Czerwinski möchte prüfen lassen, ob es möglich ist, Nutzpflanzen in das Stadtbild zu integrieren, um dadurch Interesse für andere Projekte, zum Beispiel die Nutzung eines Kleingartens zu wecken.

 

Herr Lastovka spricht sich für die Idee aus und möchte die Verwaltung prüfen lassen, ob es bei bereits geplanten Baumpflanzungen möglich ist, diese eventuell durch Nutzpflanzen zu ersetzen.

 

Frau Fischer ist dagegen die Idee aus Andernach abzukupfern und spricht sich auch für einen anderen Namen des Vorhabens aus. Sie kann sich gut vorstellen, etwas Neues zu schaffen, zum Beispiel historische Nutzpflanzen in der historischen Altstadt. Dazu möchte sie mit der Abteilung Straßen und Stadtgrün zusammenarbeiten.

 

Herr Meißner äußert Bedenken, dass die Stadt, wenn sie sich an so vielen Projekten beteiligt, keine Kernkompetenz entwickelt und alle Projekte nur halbherzig betreibt. Herr van Slooten teilt die Meinung von Frau Fischer und möchte die Verwaltung, die Vorplanungen für die Bepflanzung von Flächen anstellt, in diesem Zuge prüfen lassen, ob eine Einbeziehung von Nutzpflanzen möglich ist.

Herr Lewing weist darauf hin, dass mit der Anpflanzung von Obst und Gemüse in der Stadt Wildtiere angelockt werden.

 

Herr Dr. Czerwinski erklärt, dass es sich gezeigt hat, dass die Anpflanzung von Nutzpflanzen nicht zu höheren Kosten in der Pflege führt.

Herr Dr. Czerwinski führt als Beispiel das Klimaschutzkonzept der Stadt an. Ein Projekt, das klein begonnen hat und sich stetig weiterentwickelt. Ähnliches kann er sich auch für das Konzept „Essbare Stadt“ vorstellen.

 

Herr Meißner denkt nicht, dass die Verwaltung auf Grund ihrer Personalstruktur in der Lage ist, das Konzept nebenbei umzusetzen.

 

Frau Fischer weist auf die Initiative „Pommern Arche“ hin, welche sich mit alten Kulturpflanzenarten, die aus der Region stammen, beschäftigt. Sie findet es sinnvoll, wenn die Abteilung Straßen und Stadtgrün das Projekt bei ihrer Planung berücksichtigt.

 

Sowohl Herr Lewing als auch Herr Gottschling sind dafür, den Antrag in die Fraktionen zu verweisen.

 

Herr Lastovka stellt folgenden Prüfauftrag an die Verwaltung:

 

Der Ausschuss bittet die Verwaltung mitzuteilen welche Planungen im Bereich Grünflächenentwicklung in den nächsten drei Jahren vorliegen und ob es möglich ist, Anpflanzungen durch Nutzpflanzen (Pflanzen die der Erzeugung essbarer Produkte dienen.) zu ersetzen. Weiterhin soll geprüft werden, wie hoch der finanzielle Mehraufwand wäre. 

     

Herr Meißner möchte von der Verwaltung wissen, ob ein Apfelbaum genauso viele Punkte wie eine Kastanie bringt.

Herr Wohlgemuth erklärt, dass Obstbäume nicht die gleichen Ausgleichsfaktoren haben wie Laubbäume. Weiterhin gibt er zu bedenken, dass so ein Projekt mit Aufwand verbunden ist. Als Beispiel gibt er die Streuobstwiese bei der SWG an, die 30.000 € gekostet hat.

Außerdem gibt er an, dass auch die Koordinierung eines solchen Projektes aufwendig ist.

 

Herr van Slooten schließt sich dem formulierten Prüfauftrag von Herrn Lastovka an, ebenso Frau Fischer.

 

Herr Lewing zieht seinen Verweisungsantrag zurück.

 

Die Ausschussmitglieder stimmen über den oben genannten Prüfauftrag von Herrn Lastovka ab.

 

       

 

 


7 Zustimmungen             1 Gegenstimmen            0 Stimmenthaltungen