Sitzung: 25.03.2015 Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Gesellschafteraufgaben beendet
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 8, Nein: 1, Enthaltungen: 0
Vorlage: AN 0009/2015
Herr Fürst berichtet über die Entstehung des Leitbildes, welches 2007 von der Bürgerschaft verabschiedet wurde.
Frau Person und Herr Fürst nennen verschiedene Schwerpunkte aus dem Leitbild und zeigen, welche Punkte umgesetzt wurden bzw. an welchen momentan gearbeitet wird.
Im Bereich Wirtschaft wurde die Idee entwickelt ein Kreuzfahrtterminal zu etablieren und die entsprechende Infrastruktur herzustellen. Der Anlauf der Fram macht die Fortschritte deutlich. Außerdem soll Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres die Ostmole saniert werden, um dort einen neuen Liegeplatz für Flusskreuzfahrtschiffe zu schaffen.
Weiterhin ist die Stadt bemüht sich Flächen auf dem Dänholm zu sichern, um dort das erwähnte Kreuzfahrtterminal errichten zu können. Voraussetzung hierfür ist, dass die Zahl der Anläufe steigt.
Im Bereich Arbeit geht Frau Person vor allem auf die Gründung eines Netzwerkes für Existenzgründer ein. Die dazu gebildete Arbeitsgruppe arbeitete bis 2009 zusammen. Heute ist es so, dass die Netzwerkpartner ganz selbstverständlich in ständigem Kontakt stehen. Partner dieses Netzwerkes sind unter anderem die IHK, die Agentur für Arbeit, die Fachhochschule, die Sparkasse und die Pommersche Volksbank.
Ein weiteres Handlungsziel aus dem Leitbild der Hansestadt Stralsund ist der Handel. Hier erwähnt Herr Fürst vor allem die Planung einer überregionalen Shoppingmeile und eine Markthalle auf dem Neuen Markt. Bereits umgesetzt wurde die Etablierung von Gastronomie auf dem Alten Markt. Besonders hervor hebt Herr Fürst die Errichtung von Quartier 17 und den damit gewonnenen Einzelhandel in der Innenstadt. Der Neue Markt wird neu gestaltet und die Wochenmärkte sollen aufgewertet werden.
Zum Punkt Infrastruktur sagt Herr Fürst, dass der IT Standort Stralsund weiter entwickelt werden soll. Es ist bereits gelungen, mit der adesso AG ein IT Unternehmen anzusiedeln. Momentan laufen Gespräche mit einem Rechenzentrum, welches nach einem geeigneten Standort sucht. Auch im Bereich Neue Technologien ist es gelungen, mit der Firma Teufelberger ein neues Unternehmen zu gewinnen.
Frau Person geht auf die Kinder- und Jugendwerft ein. Die Kinder und Jugendlichen haben die verschiedenen Angebote sehr gut angenommen. Die Weiterfinanzierung dieses Projektes wird Thema der nächsten Bürgerschaftssitzung sein.
Im Bereich Umwelt wurde der Klimarat gebildet, es wurde ein Klimaschutzkonzept beschlossen und es findet jährlich der „Tag der erneuerbaren Energien“ statt. Ein nächstes Vorhaben ist es, dass Stralsund den Titel „Erholungsort“ erhält.
Auch im Bereich Bauen und Wohnen wurden Ideen aus dem Leitbild umgesetzt. So wohnen heute mehr als 5000 Menschen in der Altstadt.
Ein Auftrag aus dem Leitbild war im Bereich Bildung und Kultur die Errichtung einer Stadtmarketinginstitution.
Die gebildete Arbeitsgruppe hat sich darauf verständigt, einen Verein zu gründen. So ist der Stadtmarketing Stralsund e. V. entstanden. Alle Mitglieder der Steuergruppe zur Erarbeitung des Leitbildes sind auch dem Stadtmarketing Stralsund e. V. beigetreten.
Es ist eine Arbeitsgruppe Altstadt entstanden. Diese bewirbt mit den Händlern in der Altstadt, die verkaufsoffenen Sonntage, plant Veranstaltungen und wird einen Einkaufsführer herausgeben. Außerdem ist die Entwicklung einer Stadtmarke geplant.
Als letztes äußert sich Herr Fürst zum Thema Tourismus und Gesundheit. Im letzten Jahr gab es in Stralsund erstmals über 450.000 Übernachtungen. Es kommen jährlich zwischen 2 – 3 Millionen Tagestouristen in die Stadt. Bei 15 – 17 Prozent der Urlauber handelt es sich um Ausländer.
Die Bewertungskommission, die Stralsund im Zusammenhang mit dem Antrag „Erholungsort“ besucht hat, wies darauf hin, dass es wichtig ist, dass Stralsund sich seine Nische sucht. Die Kommission empfiehlt, sich in Richtung Gesundheitswirtschaft zu orientieren. Es wurde bereits eine Arbeitsgruppe Gesundheitswirtschaft gebildet, in die sich verschiedene Akteure einbringen.
Aus Sicht der Verwaltung ist eine Überarbeitung des Leitbildes noch nicht nötig, auch weil die Kosten für die Entwicklung des Leitbildes bei 50.000 € lagen. Außerdem gibt es zum Beispiel mit dem ISEK bereits flankierende Projekte.
Zu gegebener Zeit ist allerdings über eine Überarbeitung nachzudenken.
Herr Schwarz erkundigt sich über den Sachstand zum Verfahren zur Anerkennung von Stralsund als Erholungsort.
Herr Fürst erklärt dazu, dass der Antrag beim zuständigen Ministerium eingereicht wurde und jetzt abgewartet werden muss.
Frau Kraska-Röll möchte wissen, wie viele Firmen oder Einzelpersonen Mitglied im Stadtmarketingverein sind. Der Verein hat derzeit 80 Mitglieder, vor allem Unternehmen und Institutionen aber auch Einzelmitglieder. Als Beispiel nennt Frau Person unter anderem die Stadtwerke, Peek & Cloppenburg und Jesske.
Auf eine Frage von Herrn Butter antwortet Herr Fürst, dass es bereits Begrüßungsgeld für Auszubildende und Studenten gibt.
Herr Werner fragt, wie sinnvoll es ist, eine Gründerkultur mit städtischen Mitteln zu fördern. Die Wirtschaftsförderung hat es als eine ihrer Aufgaben betrachtet, ein Netzwerk für Gründer zu schaffen.
Die Firmengründungen aus der Fachhochschule heraus sind eher gering, nicht so wie erwartet.
Herr Adomeit weist darauf hin, dass er in der nächsten Bürgerschaftssitzung einen Antrag stellen wird, aus der Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH auszutreten. Das eingesparte Geld könnte für einen Innovativpreis verwendet werden. Des Weiteren lobt Herr Adomeit das Leitbild der Hansestadt.
Auch Herr Ihlo lobt das Leitbild.
Auf den Vorschlag von Herrn Ihlo antwortet Herr Fürst, dass es in Stralsund noch viele Möglichkeiten gibt Liegeplätze zu schaffen und den Wassertourismus auszubauen, allerdings muss dieser Ausbau in vernünftigen wirtschaftlichen Schritten erfolgen.
Der Ausschuss empfiehlt der Bürgerschaft den Antrag nicht zu befassen.
Die Ausschussmitglieder sehen zum jetzigen Zeitpunkt, auch aus Kostengründen, keinen Handlungsbedarf. Zu gegebener Zeit wird der Ausschuss erneut über das Leitbild beraten.
8 Zustimmungen 1
Gegenstimmen 0 Stimmenthaltungen