Sitzung: 12.03.2015 Bürgerschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Anfrage:
Wie werden die
Güter des Kunstgutmagazins, das Restbestände z. B. an Türen, Steinen, Öfen,
Tapeten und anderen Gegenständen aus Stralsunder Abbruchhäusern oder
baufälligen Immobilien im Sanierungsgebiet beinhaltet, gelagert?
Werden diese
Gegenstände nach wie vor Bauherren im Sanierungsgebiet für ihre Objekte zur
Verwendung angeboten und wie ist die Nachfrage?
Sind die
Kulturgegenstände des Magazins inventarisiert und wenn ja, was umfasst das
Magazin konkret?
Herr Wohlgemuth
beantwortet die Anfrage wie folgt:
Zur
Begriffsklärung: Zu unterscheiden ist zunächst zwischen dem städtischen
musealen Kunstgut, das dem Kulturhistorischen Museum zugeordnet ist, dem
kirchlichen Kunstgut, das sich im Kunstgutlager in St. Jakobi befindet und dem
städtischen Denkmalhof, in dem historische Bauteile und Baumaterialien
zwischengelagert werden. Kunstgut im eigentlichen Sinne wurde im Denkmalhof in
den zurückliegenden Jahren nur übergangsweise und im Wesentlichen beschränkt
auf Inventar der Kapelle St. Annen-Brigitten zwischengelagert.
Diese Anfrage
bezieht sich auf den Denkmalhof, der bisher im Speicher Katharinenberg 34 und
in einer Halle der SIC / Rostocker Chaussee war und der sich seit Anfang dieses
Jahres vollständig unter der Obhut der SIC in der Rostocker Chaussee befindet.
Die Bauteile und –materialien sind dort trocken und belüftet gelagert.
Die Materialien
werden nach wie vor sehr gerne Bauherren für die Verwendung insbesondere in der
Stadt und im Umland angeboten; Ansprechpartner ist die SIC, die sich in
fachlichen Fragen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abstimmt. Die Nachfrage
ist für den Bereich der Stralsunder Altstadt mit zunehmendem Sanierungsstand zwar
seit einigen Jahren spürbar rückläufig, obwohl der Denkmalhof gerade auch für
Stralsunder Planungsbüros eine feste Einrichtung darstellt, auf die die
Bauherren regelmäßig hingewiesen werden. Dafür hat sich der Denkmalhof
mittlerweile so weit herumgesprochen, dass eine gesteigerte Nachfrage auch aus
dem Umland, z.B. Rügen und Fischland, festzustellen ist. Auch Denkmalbehörden
aus dem Umland weisen bereits Bauherren auf dieses Angebot hin.
Der Denkmalhof
umfasst konkrete verschiedene historische Baumaterialien, insbesondere Türen,
Fenster, Holzbauteile, Steine, Dachziegel, Ofenkacheln. Unter Verantwortung der
Denkmalpflege wurden darüber Inventarlisten angefertigt, die ebenfalls an die
SIC übergeben wurden.
Weitere
Informationen über den Denkmalhof sind einem Beitrag der Publikation
WELT-KULTUR-ERBE, Ausgabe 02/2011 zu entnehmen.
Frau Bartel fragt
nach, ob die im ehemaligen Depot gelagerten Tapeten auch bei der SIC erhältlich
sind.
Herr Wohlgemuth
verneint dies und informiert, dass diese Tapetenrollen vom Kulturhistorischen
Museum übernommen wurden. Es gibt in einem Tapetenbuch eine Dokumentation der
verschiedenen Tapeten. Hier sind Muster verschiedener Tapeten zusammengefasst
und im Denkmalplan zusammengestellt worden.
Herr Paul stellt
den Antrag zur Führung einer Aussprache zur Abstimmung.
Abstimmung: mehrheitlich abgelehnt