Beschluss: zurückgestellt

 

 


Der Vorsitzende erteilt dem Gast, Herrn Löschner, Intendant und Geschäftsführer der Theater Vorpommern GmbH, das Wort:

Es gab seit 1994 keine Erhöhungen der landes- oder kommunalen Zuschüsse an das Theater Vorpommern. Das Theater musste aus diesem Grund 105 Stellen abbauen. Für die Jahre 2014 bis 2016 wurde erstmalig ein Landeszuschuss festgelegt. Die öffentliche Hand ist mit ihren Zuschüssen für die Personalkosten zuständig und das Theater selbst soll durch die Einnahmen alle anfallenden Sachkosten begleichen können.

Im Jahr 2017 läuft der derzeitige Haustarifvertrag aus und es werden zusätzliche 3,2 Millionen Euro an Personalkosten anfallen. Es soll nun eine gemeinsame Struktur geschaffen werden, so dass das Theater Vorpommern und die TOG zusammengelegt werden.

In der Novellierung des Eckwertepapieres sind insgesamt 65 Stellen abzubauen. Zudem soll es ein fusioniertes Orchester mit zwei Aufgabenbereichen geben. Zum einen der Bereich „Konzert“ in Neubrandenburg und zum anderen der Bereich „Musiktheater“ mit dem Hauptstandort in Stralsund. Die Sparte Ballett soll um zwei Stellen aufgewertet werden, allerdings soll die deutsche Tanzkompanie nicht mehr unterstützt werden.

Das Solidarmodell stellt eine Alternative dar, welche allerdings sehr weitreichende Konsequenzen birgt.

 

Frau Bartel hinterfragt die Konsequenzen des Solidarmodells. Ihrer Auffassung nach wird in diesem Modell unter dem Flächentarifvertrag gearbeitet.

 

Herr Werner erklärt, dass das Solidarmodell noch mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Theaters abgestimmt wird. In Stralsund und Greifswald bezieht sich der Planungszeitraum bis auf das Jahr 2025, bis der Flächentarifvertrag erreicht werden kann.

 

Frau Bartel ergänzt, dass ein Theater zugleich eine Bildungsanstalt als auch ein Unternehmen darstellt. Um die Finanzierungslücke aus dem Eckwertepapier zu begleichen, müssen gemeinsame Anstrengungen unternommen werden. Für die SPD-Fraktion ist die Dynamisierung eine Grundvoraussetzung zur Umsetzung des Eckwertepapiers.

 

Auf Nachfrage von Herrn Pieper erklärt Herr Löschner, dass die Mitarbeiter des Theaters bei einer Fusion deutlich mehr reisen müssen als bisher. Die Veränderungen treffen die verschiedenen Abteilungen und Sparten jedoch in unterschiedlichem Maß.

 

Herr Gottschling erklärt, dass das Alternativmodell alle Intentionen seiner Fraktion gewährleistet, da sich darin die Hansestadt Stralsund zum Erhalt des Theaters sowie den bereits vorhandenen Sparten bekennen soll.

Daraufhin bringt Herr Albrecht ein, dass bislang keine Finanzierungsmöglichkeiten für das Alternativmodell vorgeschlagen wurden.

 

Herr Hofmann sieht das Eckwertepapier als eine Chance. Bei der Realisierung des Alternativmodelles würden Zuschüsse des Landes für das Theater entfallen.

 

Frau Dr. Stahlberg ist der Meinung, dass in der Personalstruktur des Theaters dauerhaft Ruhe einkehren sollte.

 

Herr Werner würde eine Gegenüberstellung der Kosten für das Eckwertepapier und das Alternativmodell als sinnvoll erachten. Die anfallenden Kosten bei der Realisierung des Eckwertepapiers für die Kommunen sind unklar.

Herr Werner hat Bedenken in die konkreten Verhandlungsgespräche einzugehen, da er befürchtet nicht mehr vom Eckwertepapier zurücktreten zu können. Es gibt neben dem vorgelegten Alternativmodell unter TOP 3.2.1 eine weitere Alternative, die bereits bis 2025 durchgerechnet wurde und zusammen mit den Mitarbeitern und Gewerkschaften abgestimmt wurde.

 

Herr Hofmann möchte sich gerne diese dritte Variante erklären lassen und beantragt aus diesem Grund die Vertagung der Beratung zu dieser Beschlussvorlage.

 

Abstimmung: 9 Zustimmungen 0 Gegenstimmen 0 Stimmenthaltungen

 

Die Beschlussvorlage B 0005/2015 wird einstimmig in die nächste Sitzung des zeitweiligen Ausschusses zur Neustrukturierung der Theater Vorpommern GmbH verschoben.

 

Frau Bartel würde einen Austausch bzw. Kontakt mit den Fraktionen der Bürgerschaft in Greifswald zu diesem Thema befürworten.

 

Herr Philippen beantragt die Durchführung einer Dringlichkeitssitzung des Ausschusses.

Der nächstmögliche Zeitpunkt für die Dringlichkeitssitzung ist der 25.02.2015.

 

Abstimmung: 9 Zustimmungen 0 Gegenstimmen 0 Stimmenthaltungen