Amt: Kämmereiamt                      

 

 

An: OB- Beratung 14.11.2022

 

 

Betreff: Finanzanalyse per 17.10.2022

 

 

Finanzanalyse zur Haushaltsdurchführung per 17.10.2022  

 

 

Die Rechtskraft zum Haushalt 2022 trat nach der öffentlichen Bekanntmachung im Amtsblatt vom 09.04.2022 ein. Damit war die vorläufige Haushaltsführung mit allen Auswirkungen, insbesondere auf die Investitionstätigkeit und die Durchführung freiwilliger Leistungen im Vergleich zu den Vorjahren zeitig beendet.

 

Mit Beschluss der Bürgerschaft vom 22.09.2022 wurde ein Nachtragshaushalt 2022 beschlossen. In den Nachtragshaushalt sind neben den Planstellen für das Standortsicherungsteam im maritimen Industrie- und Gewerbepark Volkswerft u.a. auch höhere Personalkosten und höhere Kosten für die Fahrzeugunterhaltung aufgenommen. Im investiven Bereich sind Planungsmittel und Verpflichtungsermächtigungen für den Schiffslift der Werft eingeordnet, Ermächtigungen zum Grundstückserwerb berücksichtigt und Mittel für die Fertigstellung der Schulsanierung der GS Juri Gagarin aus dem Jahr 2023 vorgezogen worden. Das Haushaltsprüfungs- und Genehmigungsverfahren zum Nachtragshaushalt steht kurz vor dem Abschluss, so dass ein zeitnahes Eintreten der Rechtskraft zum Nachtragshaushalt bevorsteht.

 

Vorhaben, die aus Mitteln der Ermächtigungsübertragungen aus dem Haushaltsjahr 2021 finanziert werden, konnten aufgrund des erfolgten Vortrags der Mittel uneingeschränkt fortgesetzt bzw. begonnen werden. Zur Verfügung stehen im Aufwandsbereich 3.188,1 TEUR, mit denen u.a. Grundstücke, Gebäude, Außenanlagen, Straßen und Wege unterhalten und gepflegt werden. Im investiven Bereich sind Auszahlungsermächtigungen von 26.738,8 TEUR und Einzahlungsermächtigungen von 32.548,1 TEUR für insgesamt 140 Maßnahmen vorgetragen worden.

 

Die Ergebnisse der Haushaltsdurchführung per 17.10.2022 sind in den Anlagen, die auch dem Finanz- und Vergabeausschuss zur nächsten Sitzung vorgelegt werden, zusammengefasst dargestellt.

Im Bereich der laufenden Ein- und Auszahlungen zeigt sich ein Erfüllungsstand per 17.10.2022 von rd. 71,8 % bei den Einzahlungen und rd. 66,1 % bei den Auszahlungen mit einem Saldo von +1.549.374,32 EUR. Unter Berücksichtigung der Liquiditätsplanung der Ämter bis zum 31.12.2022 und Einrechnung der planmäßigen Tilgung lässt sich erneut ein positives Jahresergebnis in Höhe von vorsichtig geschätzt ca. + 500,0 TEUR erzielen.

 

Die Haushaltsdurchführung war im Berichtszeitraum durch Kostensteigerungen insbesondere infolge des Krieges in der Ukraine geprägt. Preissteigerungen vorrangig bei den Kraftstoffen sowie bei Strom und Gas belasten den Haushalt, siehe hier die Anlage „Planabweichungen Aufwendungen“. Die Beanspruchung ist im Haushaltsjahr 2022 durch bestehende Verträge für die Strom- und Gasversorgung bis zum Ende 2022 gleichwohl nicht so erheblich wie vorhergesagt. Die größte Position bei den Gasaufwendungen beansprucht der neue Industrie- und Gewerbepark Werft mit 635,3 TEUR.

Bezüglich der Fernwärme gibt es keinen Rahmenvertrag, aber auch noch keine Informationen des Versorgers über zu erwartende Preisanpassungen. 

 

Seit der Neuregelung der Kostenbeteiligung der Gemeinden an der Kindertagesförderung zum 01.01.2020 werden die Gemeinden mit einem Pauschbetrag pro Kind, der jährlich neu festgelegt wird, beteiligt. Dieser ist an den Landkreis zu zahlen. Von Beginn an sind die Abrechnungen des Landkreises fehlerhaft. Die Hansestadt Stralsund zahlt nur einen Abschlag, dessen Höhe sich an der fachlichen Einschätzung der Fachabteilung orientiert. Die Aufarbeitung der angezeigten Berechnungs- und auch Abrechnungsfehler aus den Vorjahren seitens des Landkreise hat nach Information durch Amt 70 nun begonnen. Für die Hansestadt Stralsund führen diese Fehler zu erheblichen Abweichungen bei den vorläufigen Rechnungsergebnissen. Mit den Jahresabschlüssen 2020 und 2021 werden Rückstellungen gebildet. Für die voraussichtlichen Nachzahlungen in noch unbekannter Höhe sind diese Mittel dann im Finanzhaushalt zusätzlich zu den planmäßigen Zahlungen bereitzustellen.

 

Der geringe Mittelabfluss bei der Umsetzung der Investitionsvorhaben setzt sich im laufenden Haushaltsjahr erneut fort. Es sind für die Investitionstätigkeit 35.120,2 TEUR (36,3 %) ausgezahlt und 12.402,0 TEUR (18,2 %) eingezahlt worden. In der Anlage „Einzelinvestitionen“ ist der Erfüllungsstand ausgewählter größerer Vorhaben dargestellt.

 

Die größte investive Auszahlung im Jahr 2022 ist für den Erwerb der Werftgrundstücke erfolgt, wofür im Juli 2022 ein Investitionsdarlehen in Höhe von 15,1 Mio EUR aufgenommen wurde.

 

 

Gisela Steinfurt