Einreicher: Thoralf Pieper, CDU/FDP-Fraktion
Anfrage:
1.
Welche
Priorisierung und Maßnahmen werden bei der Sicherstellung der Energie- und
Gasversorgung von der Hansestadt Stralsund für den Herbst und Winter 2022/2023
vorgenommen?
2.
Gab
es eine Häufung der Stromausfälle im Jahr 2022 im Vergleich zu den Vorjahren,
und falls dem so ist, wodurch sind diese zu erklären?
3.
Mit
welcher Entwicklung für die Energie- und Gasversorgung der Hansestadt Stralsund
ist zu rechnen, wenn sich die aus Russland gelieferte Gasmenge noch weiter
reduzieren sollte?
Begründung:
Der außenpolitische Konflikt in der Ukraine führte bereits zum Zeitpunkt der Anfrage zu einem Einbruch der russischen Gaslieferungen. Eine weitere Reduktion der russischen Gaslieferungen wird befürchtet. Ähnlich wie bei den Corona-Maßnahmen wird bundesweit daher die „Systemrelevanz“ für die Gasversorgung diskutiert. [1] Die Industrie befürchtet einen Gasnotstand, da Gas als Rohstoff für die allermeisten Produkten der Wertschöpfungskette benötigt wird.[2] Es werden aufgrund der kritischen Gassituation auch Engpässe in der Stromversorgung befürchtet, die bis hin zu Blackouts führen könnten. [3] In der Folge der exponentiell steigenden Gaspreise werden bundesweit sogenannte „Wärmehallen“ diskutiert, um die Anzahl der Kältetode zu reduzieren. [4] Eine Entspannung der außenpolitischen Lage ist nicht in Sicht. Insbesondere unter Berücksichtigung der sich neu entwickelnden Problemzone Taiwans [5] kann sogar ein langwieriger Konflikt zwischen den BRICS-Staaten und der NATO befürchtet werden. Unter diesen Gesichtspunkten stellt sich die Frage, wie die Hansestadt Stralsund den kommenden Herbst und Winter in der bundesweit kritischen Lage der Energie- und Gasversorgung bewältigen kann.
[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gas-rationierung-industrie-notfallplan-101.html
[3] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/gasmangel-stromversorgung-101.html