Sachverhalt:

 

Das Stadtgebiet Süd verzeichnete in den Stadtteilen Andershof und Devin seit 1990 ein dynamisches Wachstum zunächst durch Baugebietsentwicklungen vorrangig auf der grünen Wiese am Stadtrand (z.B. Wohngebiete zwischen Andershof und Devin, B-Pläne Nr. 5 nördlich und Nr. 42 südlich des Deviner Wegs), Einzelhandelskomplex mit heute REAL-Warenhaus und Bauhaus sowie Möbelhaus Albers (VEP Nr. 8). In den letzten Jahren wurden nach dem Vorbild der ehem. Molkerei (B-Plan Nr. 26) zunehmend auch Brachflächen reaktiviert (B-Pläne Nr. 62/ ehem. Bereitschaftspolizei, Nr. 32/ ehem. Gärtnereigelände, Nr. 48/ ehem. Schweinemastanlage u.a.).

Mit dem B-Plan 68 östlich der Brandshäger Straße wird derzeit eine weitere Wohnungsbauentwicklung zur Arrondierung der südlichen Siedlungsentwicklung vorbereitet.

 

Zur Steuerung einer geordneten städtebaulichen und Infrastrukturentwicklung in Andershof/ Devin, die neben der reduzierten Verkehrsbedeutung der Greifswalder Chaussee nach Bau der OU/ B96 auch die Aussicht auf Fortbestand des REAL-Komplexes als wichtiger Einzelhandels- und Nahversorgungsstandort für das Stadtgebiet Süd, bauliche Entwicklungsinteressen (z.B. Erweiterung Memo-Klinik) und den geplanten neuen Haltepunkt „Stralsund Süd“ auf der Bahnstrecke nach Greifswald mit voraussichtlicher Inbetriebnahme in 2026 berücksichtigt, wird jetzt ein Rahmenplanentwurf vorgelegt.

 

Dieser Entwurf führt die verschiedenen Ebenen der Stadtentwicklung zusammen: Städtebau (kompakte Stadtviertel, Stadt der kurzen Wege durch Funktionsmischung), technische Infrastruktur (Aufbau einer klimaneutralen Wärme- und Energieversorgung) und Mobilität (Anbindung SPNV, Förderung ÖPNV, Verknüpfung im Umweltverbund) und Landschaftsentwicklung (Naherholung, Niederschlagswassermanagement, Biodiversität). Daraus ergeben sich nachfolgende vier Themenfelder für die Entwicklung hin zu einem klimaneutralen Stadtteil.

a) Stärkung der Siedlungsentwicklung,

b) Ausbildung eines Stadtteilzentrumsbereichs mit entsprechender Infrastruktur,

c) Ausbau der technischen Infrastruktur im Sinne eines zeitgemäßen Energiekonzepts,

d) Stärkung des Landschaftsbezugs (Ökologie und Naherholung).

Den Themenfeldern werden 12 konkrete Maßnahmen zugeordnet (s. Anlage 1).

Da es sich beim Rahmenplan Andershof um ein informelles, teilräumliches städtebauliches Entwicklungskonzept zur Festlegung der Entwicklungsschwerpunkte in Andershof/ Devin handelt, sollen nach Vorstellung, Erörterung und bei einem positiven Votum des Ausschusses für Bau, Umwelt, Klimaschutz und Stadtentwicklung zum Rahmenplanentwurf eine gezielte Behörden- und breite Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden. Die relevanten Ergebnisse der Beteiligung sollen bei der weiteren Erarbeitung Berücksichtigung finden. Da die Ergebnisse des Rahmenplans Andershof auch in die 3. ISEKE-Fortschreibung einfließen, erfolgt mit der Beschlussfassung zum ISEK konkludent auch ein Beschluss zum Rahmenplan. Alternativ wäre auch ein eigenständiger Beschluss zum Rahmenplan möglich.

 

Die Umsetzung der 12 Maßnahmen soll unter Einbeziehung der relevanten Partner und Akteure sowie abhängig von den verfügbaren/ generierbaren Finanzierungsmöglichkeiten erfolgen. So bildet das Konzept eines klimaneutralen Wärmenetzes als Leitprojekt 1 die Basis des gestellten Fördermittelantrags auf HyLand-Regionenförderung in der Kategorie „HyExperts“.

Die Erarbeitung von Bauleitplänen erfolgt mehrheitlich durch die Abt. Planung und Denkmalpflege. Bei Maßnahmen zur Stärkung von Ökologie und Erholungsnutzung sollen vorrangig die Kapazitäten des Amtes für städtische Dienste Rahmen zum Einsatz kommen.

 

Um die geplanten Beteiligungsverfahren durchführen zu können, wird der Ausschuss für Bau, Umwelt, Klimaschutz und Stadtentwicklung um Bestätigung des Rahmenplanentwurfs Andershof gebeten.   

 


Anlagenverzeichnis:

 

  1. Entwicklung Andershof, Text vom 12.08.2021
  2. Rahmenplan Andershof mit Maßnahmen

 


Finanzierung:

 

Durch die geplante Verfahrensweise entstehen keine Auswirkungen auf den Haushalt.