Betreff
Konsequenzen aus dem ADFC-Fahrradklimatest 2020 für die Hansestadt Stralsund
Einreicher: Robert Gränert, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/DIE PARTEI
Vorlage
kAF 0042/2021
Art
kleine Anfrage

Anfrage:

 

1.    Welche konkreten Konsequenzen zieht der Oberbürgermeister der Hansestadt Stralsund für den Radverkehr in der Hansestadt aus dem schlechten Ergebnis der Hansestadt Stralsund beim ADFC Fahrradklimatest 2020, insbesondere welche konkreten Maßnahmen sind deshalb für das Jahr 2021 und 2022 für die Hansestadt Stralsund geplant?

2.    Wann werden die ersten sogenannten „Mobilpunkte“ und wann wird ein kostenloses Lastenfahrrad-Verleihsystem in der Hansestadt Stralsund eingerichtet? Wie sollen diese Maßnahmen konkret aussehen?

3.    Ist geplant – wie in der Hansestadt Rostock – ein eigenes Amt für Mobilität einzurichten, um den Straßenverkehr gemeinsam für alle Verkehrsteilnehmer*innen zu betrachten und zu organisieren?

 

 


Aussprache: Ja/  Nein


Begründung:

 

Die Hansestadt Stralsund hat beim aktuellen ADFC Fahrradklimatest denkbar schlecht abgeschnitten (Note 4,19; Platz 79 von 110 Städten zwischen 50 000 und 100 000 Einwohnern; unter https.//fahrradklima-test.adfc.de und Bericht aus der Ostsee-Zeitung vom 22. März 2021, Seite 11).

Noch immer plant die Verwaltung den Straßenverkehr nur aus Sicht des Autoverkehrs. Das nimmt jedoch nicht die Interessen aller Verkehrsteilnehmer*innen auf. Die benachbarten Hansestädte Rostock und Greifswald sind an diesem Punkt viel weiter. Folgerichtig belegte Greifswald im ADFC-Ranking Platz 3 (Note 3,20); Rostock im Vergleich der Städte zwischen 200 000 und 500 000 Einwohnern Platz 9 (Note 3,94).

 

In der Hansestadt Greifswald werden die finanziellen Mittel für Radwege im Haushalt aufgestockt (Bericht der Ostsee-Zeitung, Lokalredaktion Greifswald, vom 2. März 2021), insbesondere soll die Radachse durch Greifswald bis zum Parkplatz Eldena fortgeführt werden.

Außerdem hat die Hansestadt Greifswald jüngst ein Fahrrad-Parkhaus am Bahnhof eröffnet.

 

Die Hansestadt Rostock hat bereits ein Amt für Mobilität eingerichtet (www.rostock-mobil.de) und sogenannte „Mobilpunkte“ geschaffen, an denen mehrere umweltfreundliche Verkehrsmittel gebündelt werden, etwa Carsharing-Fahrzeuge, Lastenräder zum Verleih oder die räumliche Nähe zu Bushaltestellen und Radverkehrswegen. Ergänzt wird das, wenn möglich, durch neue Fahrradbügel, eine Fahrrad-Reparaturstation und e-Ladepunkte.

 

Beide Hansestädte verfügen zudem über ein kostenfreies Lastenfahrrad-Verleihsystem.

 

Es wird endlich Zeit, dass auch die Hansestadt Stralsund Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs der Stadt ergreift.