Betreff
Nachhaltige Entwicklung Stralsund: Beteiligung an der Kampagne "Fairtrade Towns" zur Erlangung des Titels "Fairtrade Stadt"
Einreicher: SPD-Fraktion, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Fraktion Linke offene Liste
Vorlage
AN 0049/2019
Art
Anträge

Beschlussvorschlag:

 

Die Bürgerschaft der Hansestadt Stralsund beschließt:

 

Als Maßnahme im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung und als deutliches Zeichen in die Stadtgesellschaft beteiligt sich die Hansestadt Stralsund an der internationalen Kampagne „Fairtrade Towns“ mit dem Ziel, den Titel „Fairtrade Stadt“ zu erlangen.

 


Begründung:

 

Nachhaltigkeitszielen hat sich die Hansestadt Stralsund  in den letzten Jahren durch die Annahme verschiedenster Beschlüsse gewidmet. Im Jahr 2011 wurde in der Bürgerschaft das Stralsunder Klimaschutzkonzept verabschiedet, einige Jahre später das „Klimaschutz Teilkonzept -  Klimafreundliche Mobilität - Stralsund steigt um“.

Die Hansestadt Stralsund setzt verschiedenste Klimaschutzprojekte um. Beispielsweise wird der Ökostrombezug für Verwaltungsgebäude der Hansestadt Stralsund stetig ausgeweitet,  auf einigen Schul- und Sporthallendächern wurden Solaranlagen von den Stadtwerken installiert und die Stralsunder Broschüre „Klima kulinarisch“ erklärt die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Klimawandel. Damit dokumentiert Stralsund, dass sich die Stadt ihrer Verantwortung auf lokaler Ebene in einer global vernetzten Welt bewusst ist.

 

„Fairtrade Towns“ ist eine im Jahr 2000 gestartete internationale Kampagne. Weltweit gibt es mittlerweile rund 2.000 „Fairtrade Towns“ in über 26 Ländern, dazu gehören auch Rostock, Greifswald und die Stralsunder Partnerstädte Kiel, Malmö und Trelleborg. Zusätzlich zu den Städten gibt es auch Schulen, seit 2017 die Jona Schule in Stralsund, die sich der Fairtrade-Initiative angeschlossen haben.

 

Strebt die Hansestadt Stralsund an, den Titel „Fairtrade Stadt“ zu erhalten, erweitert sie damit den Bekanntheitsgrad des Fairen Handels und baut diesen durch koordinierte Förderung weiter aus. Der faire Handel ist nicht in Konkurrenz, sondern in Ergänzung zur Regionalvermarktung und damit zum Klimaschutz durch kurze Wege zu bewerten.

 

Für den Titel „Fairtrade Stadt“ muss die Stadt nachweislich fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den Fairen Handel in allen Ebenen der Kommune widerspiegeln.

 

  1. Bei allen Sitzungen der Bürgerschaft und der Ausschüsse sowie im Büro des Oberbürgermeisters wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus Fairem Handel (z.B. Tee, Zucker, Kakao, Orangensaft) verwendet.

 

  1. Es wird eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die auf dem Weg zur „Fairtrade Town“ die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik/Verwaltung und Wirtschaft. Zudem ist es wünschenswert, dass auch andere Akteure aus weiteren Bereichen in der Steuerungsgruppe vertreten sind, wie z.B. aus Schulen, Vereinen oder kirchlichen Einrichtungen.

 

  1. In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Restaurants und Cafés werden mindestens zwei Produkte aus Fairem Handel angeboten. (Folgende Zeichen weisen dabei laut Forum Fairer Handel verlässlich auf fair gehandelte Produkte hin: die Produktsiegel Fairtrade, Naturland-Fair, fair for life und ecocert Fair Trade, die Marken der anerkannten Fair-Handels-Importeure aus dem Lieferantenkatalog des Weltladen-Dachverbandes sowie das Label der World Fair Trade Organization.) Die Anzahl der Geschäfte und Gastronomiebetriebe ist abhängig von der Einwohnerzahl der Städte. Ausgehend vom Kriterienkatalog müssen dazu in Stralsund mindestens 12 Einzelhandelsgeschäfte und 6 Restaurants bzw. Cafés gefunden werden.

 

  1. In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Produkte aus Fairem Handel verwendet und es finden dort regelmäßig Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ statt. Die Anzahl ist ebenfalls abhängig von der Einwohnerzahl. Mindestens einmal im Jahr sollte eine Aktion durchgeführt werden. Nach dem Kriterienkatalog müssen in Stralsund jeweils mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde aktiv sein.

 

  1. Die örtlichen Medien berichten über die Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade Stadt“. Entsprechend des Kriterienkatalogs werden mindestens vier Berichte jährlich in den öffentlichen Medien gefordert, bei denen die Kampagne thematisiert wird.

 


 

Finanzielle Auswirkungen: Keine

 

 

 

 

  Ute Bartel                                        Jürgen Suhr                                                       Andrea Kühl

 

SPD-Fraktion                     Fraktion Bündnis 90/Die Grünen             Fraktion Linke offene Liste