Einreicherin: Claudia Müller, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Anfrage:
1. Wie
begegnet die Hansestadt Stralsund der Problematik des auch in Stralsund weitverbreiteten, illegalen
Verkaufs von Getränkedosen ohne Einwegpfand?
2. Welche Ansätze werden
derzeit in der Stadt verfolgt, um die Nutzung von Mehrweg- Kaffeebechern zu fördern und
somit u.a. Plastikmüll zu vermeiden?
3. Was kann und wird die
Hansestadt in Zukunft unternehmen, um diesem Missstand, welcher vor allem die Umwelt und gesetztestreue Einzelhändler*innen
und Gastronom*innen schädigt,
konsequenter als bisher entgegenzutreten?
Begründung:
Auch in unserer Hansestadt werden leider
Erfrischungsgetränke in Dosen ohne Einwegpfand angeboten. Die Tatsache, dass
diese Dosen vollkommen offen in Kühlschränken und Auslagen von z.B.
Imbissgastronomien stehen, lässt vermuten, dass es keine oder nicht
ausreichende Kontrollen seitens der Behörden gibt.
In Bezug auf die große Anzahl umweltschädlicher Einweg-Kaffeebecher ist die
Stadtverwaltung nun mit Kooperationspartner*innen in Kontakt. Aufklärung und
Kontrollen zur Einhaltung der Gesetze bei Getränkedosen würden dem wichtigen
Anliegen des Umweltschutzes ebenfalls Rechnung tragen.
Dies beinhaltet zentral drei Problemfelder:
1. Umweltverschmutzung
Im schlechtesten Falle landen die Getränkedosen in der Umwelt, da sie achtlos
weggeworfen werden. Die Dosen sind meist aus Aluminium und entsprechend
schlecht abbaubar, sie schädigen Tiere und Pflanzenwelt.
2. Erhöhte Kosten
der öffentlichen Müllentsorgung
Problematisch ist zum Einen, dass grundsätzlich mehr Müll produziert wird, dies
ist schlecht für die Umwelt und das Klima, da dieser zusätzliche Müll entsorgt
werden muss (häufig durch Verbrennung). Zum Anderen ist es nicht hinnehmbar,
dass die öffentlichen Müllbehälter schneller voll sind, da die Dosen ohne Pfand
weggeworfen und eben nicht zurückgegeben werden. Dies produziert Kosten bei der
Abfallentsorgung der öffentlichen Hand, also den Steuer- und
Abgabenzahler*innen.
3. Wettbewerbsverzerrung
Einzelhändler*innen und Gastronom*innen, die Getränkedosen ohne Pfand
verkaufen, können damit sowohl ihren Absatz (weil sie günstiger verkaufen
können als die Konkurrenz) als auch ihre Gewinnspanne pro Dose steigern. Zudem
werden Personal- und Logistikkosten eingespart, da weniger Lagerraum nötig ist
und wesentlich weniger buchhalterischer Aufwand entsteht. Hier entsteht eine
wirtschaftliche Benachteiligung derjenigen, die sich an die Gesetze halten.