Sitzung: 06.11.2014 Bürgerschaft
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Anfrage:
Hat die Verwaltung geprüft, wie hoch der Rückgang der Nutzer der Stadtbibliothek nach der Einführung der Nutzungsgebühr von 12 € im Jahr 1998 gewesen ist?
Hat die Verwaltung die Möglichkeit der Erhöhung der Säumnisgebühren zur Vermeidung der aktuellen Verdreifachung der Jahresgebühren geprüft?
Wie hoch sind die Säumniszahlen und die daraus resultierenden Einnahmen in den Jahren 2012 und 2013?
Herr Albrecht teilt mit, dass er eine Anfrage dieser Art im Ausschuss für Bildung, Hochschule, Kultur und Sport erwartet hätte.
Herr Albrecht beantwortet die Anfrage wie folgt:
Zu 1.
Die Nutzerzahlen
der Stadtbibliothek werden jährlich erfasst.
Zwischen 1994 und 1997
ständiger Anstieg der Nutzerzahlen auf ca. 12.000
Mit Einführung der
Benutzungsgebühr 1998 – Rückgang der Benutzerzahl auf 10.000. 1999 weiterer
Rückgang auf 8500.
Seit der
Neueröffnung der Stadtbibliothek im Jahr 2010 – stabile Nutzerzahl ca. 6000.
Laut Auskunft der
Bibliotheksleitung resultiert dies aus dem langjährigen Umbau, der damit
verbundenen Schließung vor der Neueröffnung aber vor allem aus dem geänderten
Medienverhalten der Bürgerinnen und Bürger.
Einige Zahlen zu
den Einnahmen und Ausgaben.
Aufwand: 1.200 TEUR
Erträge 55 TEUR
Zuschuss 1.145 TEUR
In den Erträgen
sind im Planansatz 2014 Benutzergebühren
in Höhe von 35 TEUR geplant. Demgegenüber stehen im Aufwand Ausgaben für die
Anschaffung von Medien, Zeitschriften und Gesetzblätter in Höhe von 120 TEUR.
Eine Verdreifachung
der Benutzergebühren deckt also noch nicht einmal die Ausgaben für die
Neuanschaffungen!
Eine Erläuterung zu
den Benutzerzahlen (Stand 2012)
Besucher 118.556
Benutzer 5.051
Entleihungen 284.095
Daraus folgt, dass
jeder Benutzer 56 Entleihungen im Jahr für zurzeit 12 EUR Nutzungsgebühr
tätigt.
Zu 2.
Nein, der Einzug
der Säumnisgebühren ist mit der Gebührenordnung von 1998 verbindlich geregelt.
Eine Erhöhung könnte mit der Überarbeitung der Gebührensatzung erfolgen.
Zu 3.
Im Jahr 2013
verzeichnete die Stadtbibliothek ca. 8000 Mahnfälle und nahm dabei
ca. 12.500 € ein.
Im Jahr 2012 betrug die Einnahme ca. 14.500 €.
Frau Dr. Carstensen
fragt nach, ob es von der Verwaltung einen anderen Vorschlag für die Straffung
der Säumnisgebühren gibt.
Herr Albrecht
betont nochmals, dass auch hierbei der Fachausschuss gefragt ist.
Die Erarbeitung der
Vorlage wurde begonnen, dann wird sie durch die OB-Beratung in die Ausschüsse
verwiesen.
Frau Carstensen
erklärt, dass bislang der Fachausschuss noch keine Möglichkeit der Beratung
hatte.
Herr Paul stellt den Antrag zur Führung einer Aussprache zur Abstimmung.
Abstimmung: Mehrheitlich zugestimmt
2014-VI-05-0105
Herr Dr. v. Bosse interessieren die Prognosen zu den Auswirkungen der Gebührenerhöhungen bezüglich der Möglichkeit des Heruntergehens der Nutzerzahlen, so dass kein finanzieller Vorteil entstehen kann.
Herr Albrecht stellt fest, dass hierzu noch keine Aussage getroffen werden kann. Auch diese Problematik kann im Fachausschuss beraten werden.
Herr Hofmann informiert als Vorsitzender des Fachausschusses, dass die Beratung zu den angesprochenen Problemen bereits vorgesehen ist und dies dem Ausschuss auch bekannt ist.
Frau von Allwörden führt an, dass die Stadtbibliothek ein hervorragendes Angebot vorhält, welches auch finanziert werden muss. Eine monatliche Erhöhung um 2,00 € sollte man für angemessen halten.
Frau Dr. Carstensen spricht sich gegen eine Erhöhung der Gebühren aus und bittet die Verwaltung nochmals zu prüfen, ob es auch andere Möglichkeiten gibt.
Frau Müller fragt nach, ob es richtig ist, dass derzeit die Hälfte der Gesamteinnahmen durch Säumnisgebühren zustande kommt.
Herr Albrecht bestätigt dies.
Frau Müller macht darauf aufmerksam, dass künftig auch weiterhin die Säumnisgebühren einen sehr großen Teil der Einnahmen ausmachen werden.
Herr Albrecht kann dies noch nicht bestätigen.
Frau Müller schlägt vor, bei den Säumnisgebühren Erhöhungen einzuführen.
Herr Albrecht verweist auch hier auf eine Beratung im Fachausschuss, um eine Beschlussfassung für die Bürgerschaft vorzubereiten.
Herr Quintana Schmidt spricht seinen Unmut gegen die geplante Größenordnung der Erhöhung aus. Er bittet die Verwaltung zur Beratung im Fachausschuss die genannten Zahlen mit Fakten zu untermauern.
Frau Müller stellt den Geschäftsordnungsantrag auf Schluss der Debatte.