Frau von Allwörden beantragt das Rederecht für die Beschwerdeeinreicherin, Frau Krause.

Dem Rederecht wird einstimmig zugestimmt.

 

Frau Krause beschreibt die Problematik vor ihrem Haus im Heilgeistkloster. Sie führt aus, dass sich vor ihrem Haus Bänke befinden, bei denen sich täglich Jugendliche treffen, um Alkohol und Drogen zu konsumieren. Des Weiteren gibt es dort Bäume mit Zieräpfeln, mit denen die Jugendlichen ihr Haus bewerfen und es beschädigen. Durch die Treffen entstehen zudem übermäßiger Lärm und Müll. Außerdem führt ein Ruf der Polizei nur dazu, dass die Jugendlichen über die vorhandenen drei Ausgänge flüchten. Sie berichtet weiter, dass die Kommunikation mit den Störenden zu Beleidigungen führt oder dass gegen ihre Haustür getreten wird, was sie schon zur Anzeige gebracht hat. Die Treffen halten nun bereits seit sechs Jahren an, die für Frau Krause nicht einfach sind. Sie bringt den Gedanken an, dass ein Abriss der Mauer und das Wegräumen der Bänke der letzte Ausweg wären.

 

Frau von Allwörden möchte wissen, wie die Polizei die Schilderungen von Frau Krause einschätzt und bittet Herrn Lentzner um Ausführungen.

 

Herr Lentzner, Leiter des Stralsunder Polizeihauptreviers, teilt mit, dass das Heilgeistkloster vorerst keinen polizeilichen Schwerpunkt darstellt. Im Bereich des Heilgeistklosters, bei dem die umliegenden Straßen in der Statistik mitbetrachtet worden sind, konnte er Straftaten zum Thema Vandalismus feststellen. Seit 2019 gehören dazu zum einen acht Graffiti-Strafanzeigen und zum anderen eine Sachbeschädigung an einem Auto. Hinzu kommen insgesamt 34 Meldungen zu den Themen Volltrunkenheit, Gefahrenabwehr, hilflose Personen, Bedrohung und unzulässiger Lärm. Insgesamt liegen ihm acht reine Sachbeschädigungen vor.

Herr Lentzner kann die Beeinträchtigungen von Frau Krause gut nachvollziehen, dennoch steht dieser Bereich nicht im polizeilichen Fokus. Die von Frau Krause geschilderten Aussagen wird Herr Lentzner an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Streifendienst tätig sind, weitergeben und auf diesen Bereich hinweisen. Er merkt an, dass die Polizei über jeden Hinweis dankbar ist. Außerdem sichert Herr Lentzner zu, im Rahmen des Streifendienstes durch zielgerichtetes und vorausplanendes Handeln tätig zu werden und den Bereich des Heilgeistklosters im Blick zu behalten. Abschließend äußert er, dass in der aktuellen Zeit Diskotheken u.ä. geschlossen sind, weshalb sich die Jugendlichen andere Möglichkeiten zum Treffen suchen.

 

Frau von Allwörden dankt Herrn Lentzner für die Ausführungen und erfragt bei Frau Krause die Tageszeit, an denen sich die Jugendlichen vor ihrem Haus aufhalten.

 

Frau Krause gibt bekannt, dass sich die Jugendlichen nach dem Schulschluss, dann kurz vor 17 Uhr und am späten Abend im Heilgeistkloster vor ihrem Haus treffen. Die Treffen am späten Abend sind abhängig vom Wochentag, sprich entweder von 21-23 Uhr oder von 22-01 Uhr. Weiterhin teilt sie mit, dass der Platz im Heilgeistkloster unbeleuchtet und unkontrollierbar ist. Wenn die Polizei anrückt, warnen sich die Jugendlichen untereinander und sind weg. Frau Krause fügt hinzu, dass sie nicht so agieren kann, wie sie gerne möchte.

 

Herr Lentzner macht deutlich, dass der Polizei geschildert werden muss, um wie viele Personen es sich handelt, ob Alkohol oder Drogen im Spiel sind und dass es drei Ausgänge gibt. Diese Angaben sind wichtig, damit die Polizei etwas unternehmen kann.

 

Zur Verbesserung der Situation im Heilgeistkloster regt Herr Miseler an, den zurzeit dunklen Bereich durch Beleuchtungen aufzubessern. Frau von Allwörden fügt hinzu, dass gegebenenfalls die Bänke für eine bestimmte Zeit abgebaut werden könnten.

 

Herr Bogusch erklärt, dass die Beleuchtung als Maßnahme eine gute Möglichkeit ist. Bezüglich der Bänke teilt er mit, dass der Abbau bisher immer die letzte Notlösung war und dass das Problem dadurch nur verlagert wird. Die Bänke im Heilgeistkloster wurden aufgestellt, damit sich die Besucher dort aufhalten können.

 

Frau von Allwörden sagt, dass sie deshalb auf einen temporären Abbau hingewiesen hat. Die Angebote von der Polizei und auch von der Verwaltung begrüßt sie.

 

Frau Krause erläutert, dass ein Abbau der Bänke allein nicht ausreicht, da sich die Jugendlichen dann auf der Mauer platzieren. Hilfreich wäre es nur, wenn die Mauer auch weg wäre.

 

Herr Bogusch merkt an, dass sich ein Abriss der Mauer schwierig gestaltet, da es dahingehend noch denkmalschutzrechtliche Aspekte gibt. Er schlägt vor, zunächst die Beleuchtung im Bereich des Klosters zu prüfen.

 

Frau von Allwörden stellt fest, dass die Thematik sowohl bei der Polizei als auch der Verwaltung in den Fokus gerückt ist. Sie würde es begrüßen, wenn der Ausschuss mit Frau Krause in Kontakt bleibt, sodass diese in Zukunft über eventuelle Verbesserungen berichten kann.

 

Bei den Ausschussmitgliedern besteht kein weiterer Redebedarf, sodass Frau von Allwörden diesen Tagesordnungspunkt schließt.

 

Der Präsident der Bürgerschaft wird über die Ergebnisse der Beratung im Ausschuss nach §3 GO informiert.