Anfrage:
Wie sieht der Notfallplan der Hansestadt Stralsund bei einem mehrtägigen Stromausfall durch einen Blackout in unserem Netz aus.
Die Beantwortung erfolgt schriftlich mit folgendem Inhalt:
Für die Stadtwerke
Stralsund GmbH und deren Töchter gibt es seit 2018 ein einheitliches Krisen-
und Notfallmanagement. Im Zuge dessen wurden für die Kommunikation mit dem
Notfallstab der Hansestadt, des Landkreises sowie der Feuerwehr
Betriebsfunkgeräte beschafft und getestet.
Bei einem
mehrtägigen Stromausfall im vorgelagerten Netz kann die SWS Energie GmbH die
Versorgung der Stadt nicht sicherstellen. Das kann und wird auch nie ihre
Aufgabe sein. Ein Inselnetz für die Hansestadt mit eigenen Versorgungsanlagen
ist nicht möglich, da keine stabile Netzfrequenz durch die eigenen BHKW
Kraftwerke aufgebaut werden kann.
Notstromaggregate
stehen ausschließlich für einzelne Anwendungen bereit. Die Versorgung der
Bürger kann nicht erfolgen.
Folgende
Notstromaggregate sowie Brennstoffreserven stehen bei der SWS Energie GmbH zur
Verfügung:
·
ortsfestes
Aggregat in der Frankenvorstadt: --> zum Betrieb der oben beschriebenen
Krisen- und Notfallkommunikation sowie zum Betrieb der für den Netzwiederaufbau
zwingend erforderlichen Fernwirktechnik.
·
fest
angeschlossenes Aggregat an einem Heizwerk: --> für den Schutz des
Fernwärmenetzes und zur Sicherstellung einer schnellen Wiederversorgung im
Fernwärmebereich
·
mobiles
Aggregat --> zur Überbrückung lokaler Störungen z.B. einer
Trafostationsstörung und zur lokalen Versorgung von wichtigen Kunden, wie z.B.
Pflegeeinrichtungen oder zur Unterstützung der Notversorgung eines
Krankenhauses bei Ausfall der dortigen Notstromversorgung.
·
Verteilt
über 3 Standorte wird ein größeres Dieseltankvolumen vorgehalten.
Eine übergeordnete
Einsatzplanung durch den Krisenstab der HST/LK VR ist von großer Bedeutung für
den effektiven Einsatz des mobilen Notstromaggregats in Zusammenarbeit mit dem
THW und deren Notstromaggregaten.
Ergänzend zur
Anfrage wird auf eine Versorgungsunterbrechung im eigenen Netz eingegangen. Ein
kompletter Ausfall der Stromversorgung ist sehr unwahrscheinlich, da die
Anbindung ans Verteilnetz von E.dis über 2 separate Umspannwerke sichergestellt
ist. Jedes der beiden Umspannwerke kann die komplette Versorgung für Stralsund
übernehmen. Die Versorgung ist somit redundant. Eine Umschaltung ist jedoch
nicht automatisch. Im Falle des Komplettausfalls eines
Schalthauses/Umspannwerkes sind umfangreiche Schalthandlungen zu tätigen. Die
Stromversorgung kann innerhalb eines Tages wieder sichergestellt werden.
Der Einreicher hat keine Nachfrage.