Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

 


Herr Dr. Kunkel antwortet wie folgt:

zu 1.

Die Anfrage besteht aus zwei Teilen: zum ersten Teil: Von den 648 Bänden, die seinerzeit dem rückabgewickelten Bestand fehlten, konnten mittlerweile 63 Bände zurück gewonnen werden.

Es bleiben rein rechnerisch 585 Bände, von denen die wichtigsten auf unserer Homepage veröffentlicht sind. 

 

Zum zweiten Teil der wesentlich schwierigeren Frage nach dem Preis: Ein Beispiel soll helfen, sie zu beantworten. Sie kennen die Geschichte mit dem Bauern, der gefragt wurde: "Was kostet eigentlich so ein Huhn?" Woraufhin er mit gleich mehreren Gegenfragen und damit wesentlichen Wertkategorien konfrontierte: "Wieso, haben Sie eines totgefahren, wollen Sie eines kaufen oder sind Sie vom Finanzamt?"

Schon aus einer solchen Unklarheit, was wir überhaupt unter seinem Wert verstehen, ist es nicht möglich, auch einen Verlust zu beziffern. Denn, um eine Verlusterwartung zu errechnen, werden Zahlen benötigt. In unserem Fall erscheinen Zahlen jedoch erst dann, wenn ein Band am öffentlichen Markt angeboten wird.

 

Doch besteht darin zugleich das Problem, gebietet es doch jeder kuratorischen Sorgfalt, anvertrauten Kunst- und Kulturbesitz von diesem Markt möglichst fern zu halten.

 

So ist im Fehlen der restlichen Bände vielmehr ein ideeller Verlust zu sehen: ein Verlust an unersetzbaren Dokumenten einer reichen Kultur- und Bildungsgeschichte der Hansestadt Stralsund, der durchaus verschieden empfunden werden kann.

 

zu 2.

Ja. Es wurde aus dem bislang gesicherten Bestand, den Bänden, die wir bisher rück abgewickelt und zurückerworben haben, anhand früherer Bestandslisten eine Art Negativkatalog erarbeitet, auf dessen Grundlage im Zuge der bibliothekarischen Katalogisierung und Erschließung der Gymnasialbibliothek dann Umfang und die einzelnen fehlenden Titel genau benannt werden können.

 

zu 3.

Die dritte Frage knüpft an die erste Frage nach den Verlustkategorien und ihrer Wertimmanenz an. Herr Kunkel bittet um Präzisierung.

 

Frau Kindler teilt mit, dass derzeit 185 T€ als Wert für den Kepler Band stehen und die Stadt für den damaligen Verkauf nur 95T€ erhalten hat. Somit kann man von einem Verlust sprechen. Wie kann man diesen Schaden ausgleichen.

Her Dr. Badrow macht deutlich, dass die monitäre Bedeutung hier festgestellt ist, aber der Wert für die Stadt nicht genau zu beziffern ist. Für die Stadt muss heraus gefunden werden, welche Bücher wichtig wären, um den Verlust so gering wie möglich zu halten.

 

Die Nachfrage von Frau Kindler, ob der Kepler Band zur Gymnasialbibliothek gehört wird von Herrn Dr. Kunkel bejaht.

 

Es ist eine Aussprache beantragt.

Herr Zimmer stellt den Antrag zur Führung einer Aussprache zur Abstimmung.

 

Abstimmung:              Mehrheitlich zugestimmt

Beschluss-Nr.: 2014-V-02-1096

 

 

Auf die Nachfrage von Herrn Adomeit erläutert Herr Dr. Badrow, dass die Gymnasialbibliothek ursprünglich aus über 10T Bänden bestanden hat. In der Hansestadt Stralsund waren zuletzt noch ca. 6T Bände.

Herr Suhr fragt nach, wie viele Werke die Negativliste umfasst und möchte weiter wissen, welche Bände als sehr wichtig für einen Rückerwerb eingestuft werden, weil sie historisch als wertvoll zu betrachten sind. Wenn ein Buch am Markt angeboten wird, nimmt die Hansestadt Stralsund wie im Fall des Kepler-Bandes Kontakt auf, um einen Rückerwerb zu erzielen. Ist dies für viele weitere Fälle zu erwarten oder ist dies ein Einzelfalls.

Herr Dr. Kunkel erläutert die historische Bibliotheksordnung und Inventarisierung. Alle Bestände wurden in dieses System eingeordnet. Nach 1945 gab es dann eine andere Ordnung.

Auf die Frage von Herrn Prof. Dr. Eilsberger führt Herr Albrecht aus, dass eine einvernehmliche Lösung im Rahmen eines Vergleiches bezüglich des Verkaufes der Bücher erreicht wurde über die Stillschweigen vereinbart wurde. Daher wird es keine weiteren Ausführungen dazu geben.