Herr Lastovka lässt über das Rederecht für Herrn Grabe von der Bürgerinitiative Mein Radnetz Stralsund wie folgt abstimmen:

 

Abstimmung: 8 Zustimmungen 0 Gegenstimmen            1 Stimmenthaltung

 

Herr Grabe informiert, dass es im Rahmen einer Bürgerbefragung 300 Zuschriften mit Anregungen zur Verbesserung des Radverkehrs und der Verkehrssituation in Stralsund gab.

Die Bürgerinitiative vertritt die Auffassung, dass durch bessere Bedingungen für Radfahrer zugleich bessere Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer geschaffen werden können. Dazu könnte eine Entflechtung von Rad-, Fußgänger- sowie Kfz-Verkehr beitragen, z.B. durch die Einrichtung von Schutzstreifen.

Im Ergebnis der Bürgerbefragung wird außerdem die Streckenführung vorhandener Radstreifen, z.B. in der K.-Marx-Straße, kritisiert.

Zur Verkehrsberuhigung würde zudem die Herausnahme des Kfz-Verkehrs, ausgenommen Anwohner- und Lieferverkehr, in der Wasserstraße und Am Fischmarkt beitragen. Stattdessen sollte eine Umfahrung über Franken- und Knieperwall forciert werden.

Die Parkmöglichkeiten im Kernbereich der Altstadt sollten den Gewerbetreibenden und Anwohnern vorbehalten sein. Parkflächen für Pkw könnten zudem in Stellflächen für Fahrräder umgewandelt werden (ein Pkw-Parkplatz entspricht bis zu 10 Stellflächen für Fahrräder). Dadurch entstünden auch Stellflächen für die zunehmende Anzahl an Lastenfahrrädern.

Bei der Umgestaltung der Hafeninsel sollte berücksichtigt werden, dass diese möglichst den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten bleibt.

Die Straßen im Altstadtbereich sind aufgrund der Beschaffenheit nicht für den starken Verkehr ausgelegt. Eine Verkehrsberuhigung hätte positive Auswirkungen für den Status des Weltkulturerbes sowie die Gesundheit der Anwohner.

Die Bürgerinitiative regt außerdem an, die Park and Ride-Möglichkeiten auszubauen.

Die Maßnahmen aus dem Klimaschutzteilkonzept sollten weiter umgesetzt werden.

 

Herr Lastovka dankt für die Ausführungen.

 

 

Herr Suhr erkundigt sich, ob es einen neuen Sachstand zur Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzteilkonzept gibt.

 

Herr Bogusch berichtet, dass kontinuierlich an der Sanierung von Straßen und am Ausbau der Radwege sowie der Umsetzung weiterer Maßnahmen aus dem Konzept gearbeitet wird. Mit der Verbesserung der Verkehrssituation an der Greifswalder Chaussee soll parallel das Projekt am Bahnweg vorangetrieben werden. Er geht davon aus, dass im kommenden Jahr erste Maßnahmen aus der Radroute Bahnweg umgesetzt werden können.

Weitere Maßnahmen sind im Haushalt eingeplant und werden umgesetzt. Herr Bogusch weist darauf hin, dass nicht alle Maßnahmen zeitgleich umgesetzt werden können, da die Umsetzung z.B. im Zusammenhang mit dem Ausbau von Straßen erfolgen soll. Als Beispiel nennt Herr Bogusch die Schaffung von Schutzstreifen im Zusammenhang mit dem Ausbau des Tribseer Damms und die sich anschließende Fortführung über den Carl-Heydemann-Ring.

Zur zusätzlichen Installation von Fahrradbügeln in der Altstadt teilt Herr Bogusch mit, dass diese beschafft wurden und bei vorhandenen Kapazitäten ggf. schon im Winter errichtet werden.

 

Herr Suhr erfragt, ob es hinsichtlich der Streckenführung des Ostseeküstenradweges im Bereich Am Fischmarkt noch Veränderungen geben wird, da die derzeitige Situation für Radfahrer unbefriedigend ist. Außerdem erkundigt er sich nach den Ergebnissen der Frequenzmessungen durch die HOST.

 

Herr Bogusch teilt mit, dass im Bereich Am Fischmarkt die Fahrbahnbreite 5,90 m beträgt. Die parkenden Fahrzeuge berücksichtigend, verbleibt eine Breite von 3,90 m. Die Richtlinien besagen, dass bei Straßen mit Busverkehr ein Mindestmaß von 3,50 m erforderlich ist, um den Radfahrverkehr gegen die Einbahnstraße freizugeben. Somit wird richtlinienkonform in dem Bereich gehandelt.

Herr Bogusch meint, dass die Erhöhung der Verkehrssicherheit für den Radfahrer in der Altstadt weniger mit der Schaffung von Radverkehrsanlagen zusammenhängt, sondern eher mit der Problematik des Verkehrsaufkommens.

Zur Routenführung des Ostseeküstenradweges im Bereich der Altstadt merkt Herr Bogusch an, dass es vorstellbar ist, diese auf zwei Routen aufzutrennen (bestehende Route durch die Altstadt und eine Route über Knieper-/Frankenwall).

Zu den Zählergebnissen bietet Herr Bogusch an, diese zu Protokoll zu geben oder zur nächsten Sitzung vorzustellen.

 

Herr Lastovka spricht sich dafür aus, dass die Ergebnisse zu Protokoll gegeben werden.

 

Herr Röll ist der Auffassung, dass eine Glättung des Kopfsteinpflasters den Welterbestatus nicht gefährden würde.

 

Herr Bogusch erklärt, dass Ziel bei der Sanierung der Straßen im Altstadtbereich die Verwendung des historischen Materials ist. Gemeinsam mit der Denkmalschutzbehörde wurden Verbesserungen erarbeitet, welche sich zum Teil schon in Umsetzung befinden, z.B. Am Langenwall.

Er gibt jedoch zu bedenken, dass die Altstadtsanierung weit fortgeschritten ist und zeitnah keine Sanierungen von bereits sanierten Straßen anstehen.

 

Herr Lastovka stellt fest, dass kein weiterer Redebedarf besteht und erklärt, dass die Ausführungen und Anregungen in den Fraktionen beraten werden.