Beschluss: zur Kenntnis genommen

Herr Hofmann beantragt das Rederecht für Frau Vierkant vom staatlichen Schulamt Greifswald sowie für die Schülersprecher Miká Conrad, Fritz Koch, Paula Gärtner, Josefine Birkholz und Wilm-Odin Prochnio.

 

Abstimmung: 8 Zustimmungen 0 Gegenstimmen 0 Stimmenthaltungen

 

Frau Vierkant stellt sich als Leiterin des staatlichen Schulamtes in Greifswald vor. Sie geht auf den Elternbrief ein, der durch die Presse gegangen ist.

Sie teilt mit, dass Teile des Briefes aus ihrer Sicht falsch sind.

Sie führt aus, dass Klassenfahrten nicht durch das Schulamt, sondern durch die Schulleitung genehmigt werden. Weiter müssen Schüler, die die Klassenstufe wiederholen, nicht an den Fahrten teilnehmen.

Sie macht deutlich, dass lediglich die Schulleitung und nicht ein Lehrer kompetent aussagefähig über die Stundenplanung in der Schule ist.

Weiter teilt sie mit, dass es für den Lehrer, der diese Informationen nach außen getragen hat, keine Bestrafung gab.

 

Frau Vierkant verteilt an die anwesenden Mitglieder eine Übersicht, anhand derer sie die Stundenausstattung und die personelle Ausstattung erläutert.

 

Weiter erläutert sie die Begriffe Grundbudget, Anrechnungsbedarf, Zusatzbedarf sowie Kontingentstunden.

Frau Vierkant führt weiter aus, dass Ganztagsschulen sich für einige Unterrichtsstunden externe Hilfe durch Musikschulen oder Sportvereine holen.

Zur Freiarbeit erläutert sie, dass es sich hier um eine Methode innerhalb des Unterrichts handelt. Es gibt aus ihrer Sicht keine Freiarbeit der Schüler, welche ohne Lehrer stattfindet.

Weiter kann sie nicht nachvollziehen, dass an der Diesterweg-Schule 4 Stellen weggefallen sein sollen.

Laut einer ihr vorliegenden Statistik, gibt es an der Diesterweg-Schule wenig Stundenausfall und viel Vertretungsunterricht.

Im Land Mecklenburg-Vorpommern ist der Durchschnitt des Ausfalls doppelt so hoch.

Es gibt Ausfall durch Krankheit von Lehrern, aber ein kompletter Ausfall ist sehr gering.

 

Bei Langzeiterkrankungen kann das Schulamt sofort eine unbefristete Stellenausschreibung vornehmen. Der Schulleiter muss dafür Kontakt zum Schulamt aufnehmen.

 

Derzeit sind 4 Lehrerstellen sowie eine Vertretungslehrerstelle an der Diesterweg-Schule ausgeschrieben.

 

Frau Vierkant macht deutlich, dass die Bewerbersituation in Mecklenburg-Vorpommern nicht die Beste ist.

 

Für Schulen in der Hansestadt Stralsund sind derzeit 29 Lehrerstellen ausgeschrieben. Davon sind 3 Vertretungslehrerstellen, wo 8 Stunden an einer Stammschule und

19 Stunden an Bedarfsschulen mit max. 6 Wochen Aufenthalt unterrichtet wird.

 

Auf die Frage von Herrn Philippen teilt Frau Vierkant mit, dass ihr keine Überlastungsanzeigen aus Stralsund vorliegen. Bei Überlastung ist der Schulleiter in der Pflicht zu handeln und Abhilfe zu schaffen. Der Schulleiter ist der Vorgesetzte der Lehrer.

 

Herr Hofmann bittet die Schülersprecher um Ausführungen zur Situation an ihrer jeweiligen Schule.

 

Miká Conrad, Schülersprecher an der Integrierten Gesamtschule teilt mit, dass immer mehr Ausfall an der Schule zu verzeichnen ist. Der Unterrichtsstoff wird oft in Eigenregie durchgearbeitet. Die Schüler bemängeln jedoch, dass kein Lehrer für aufkommende Fragen zur Verfügung steht.

Weiter steigt der Ausfall von Unterricht, der aus Krankheitsausfall der Lehrer resultiert.

Außerdem ist festzustellen, dass Lehrer für Vertretungen eingesetzt werden, die nicht für das Fach ausgebildet sind.

 

Fritz Koch, Schülersprecher am Hansa Gymnasium stellt klar, dass an seiner Schule kaum Probleme mit Unterrichtsausfall auftreten. Längerfristige Erkrankungen von Lehrern wurden durch andere Kollegen kompensiert.

Er macht jedoch deutlich, dass Einzelstunden in Hauptfächern ausfallen und somit ersatzlos gestrichen werden. Dies ist für die Schüler schwer zu kompensieren.

Teilweise werden Aufgaben ausgegeben, damit diese selbst aufgearbeitet werden.

Positiv ist festzustellen, dass ein Schwangerschaftsausfall durch eine Vertretung kompensiert wurde.

 

Paula Gärtner, stellvertretende Schülersprecherin an der Diesterweg-Schule macht deutlich, dass in ihrer Klassenstufe meist eine Vertretung durch andere Lehrer erfolgt. Es wird dann aber zumeist ein anderes Fach unterrichtet. Somit entfallen die Stunden im eigentlichen Fach ersatzlos.

Der Informatikunterricht ist zwischenzeitlich ausgefallen, da kein Lehrer zur Verfügung stand. Inzwischen ist Ersatz gefunden.

Der Geographieunterricht ist ebenfalls langfristig weggefallen und jetzt mit einem neuen Lehrer besetzt worden.

Zusammenfassend gibt es mehr Vertretungsunterricht als Ausfall.

 

Josefine Birkholz, Schülersprecherin am Schulzentrum am Sund schließt sich den Vorrednern an und teilt mit, dass auch hier Unterricht oft ausfällt. Sie fordert, dass die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern endlich handelt.

 

Wilm-Odin Prochnio, Schülersprecher an der Herrmann-Burmeister-Schule informiert, dass hier der Ausfall in den Klassenstufen unterschiedlich ist.

Schüler der unteren Klassenstufen haben vermehrt Vertretung. Höhere Klassenstufen haben eher Ausfall bzw. Stillbeschäftigung allein im Klassenraum oder zu Hause. Damit fehlen bei aufkommenden Fragen die Erklärungen durch die Fachlehrer.

 

Miká Conrad stellt klar, dass die Selbsterarbeitungsstunden immer mehr zunehmen.

 

Herr Hofmann dankt den Schülersprechern für ihre Einblicke in den Schulalltag.

 

Frau Bartel macht deutlich, dass es sich um ein Problem handelt, was in ganz Deutschland besteht. Das Problem wird nicht in diesem Ausschuss zu lösen sein.

Sie schlägt vor, einen „Stimmungsbericht“ an das Land zu senden.

 

Weiter kritisiert sie, wie sich ein Lehrer mit Betriebsinterna in so ungeschickter Form an die Presse wenden kann. Sie macht deutlich, dass er mit Kritik hätte rechnen müssen.

Sie fordert dazu auf, die Diskussion zu diesem Thema im Ausschuss zu beenden.

 

Frau Vierkant geht auf die offenen Ausschreibungen ein und teilt mit, dass sie die Bewerbersituation noch nicht kennt.

Oftmals bewerben sich die Leute auf mehrere Stellen. Auf die vorliegenden 1200 Bewerbungen kommen sicher nur 600 Bewerber.

Sie stellt klar, dass sie nicht für die Personalgewinnung verantwortlich ist.

 

Herr Philippen kritisiert, dass die Referendare sich nicht auf offene Stellen bewerben können.

Herr Hofmann macht deutlich, dass der Ausschuss nicht für die Thematik zuständig ist.

Er erfragt, ob die Aussage der Schüler sowie die Positionierung des Ausschusses an das Land geschickt werden soll.

 

Frau von Allwörden stellt klar, dass die Problematik der Referendare auch im Ministerium bekannt ist. Sie habe mehrfach das Gespräch mit Ministerin Hesse gesucht.

 

Sie bekräftigt den Vorschlag, dass der Ausschuss Aussagen der Schüler niederschreiben soll und das Ministerium auffordern sollte, sich des Themas anzunehmen.

 

Herr Hofmann schlägt vor, dass die Geschäftsführung einen Entwurf erstellt. Dieser wird mit den Schülersprechern und den Fraktionen abgestimmt und anschließend versandt.

 

Herr Philippen verdeutlicht, dass man Probleme ansprechen muss, auch wenn keine Zuständigkeit besteht.