Beschluss: zur Kenntnis genommen

Anfrage:

 

1.        

Was hat es mit dem „Deutschland-Sommer“ auf sich, wie ist diese Initiative entstanden und welches Ziel wird mit dem Fest verfolgt?


2.        

Was ist der Planungsstand und wann sollen Vereine, Initiativen, Gewerkschaften            usw. informiert werden, um möglichst frühzeitig ihre Planungen angehen zu können?


3.           

Mit welchen Kosten ist das Fest für die Hansestadt Stralsund verbunden?

 

Frau Pilgrim beantwortet die Anfrage wie folgt:

 

zu 1.:

Initiator der Veranstaltung ist die Deutschland-Sommer Demokratie-Fest gGmbH mit Sitz in Berlin. Nach schwedischem Vorbild, wo seit 50 Jahren rund 40.000 Menschen auf Gotland während der „Almedalen Woche“ zusammenkommen, – inzwischen gibt es Nachahmer in Norwegen, Estland und Dänemark – wollen die Veranstalter des Deutschland-Sommers auch hierzulande die Demokratie feiern.

Weil Demokratie nicht selbstverständlich ist.

Weil es wichtig ist, über unterschiedliche Interessen im Gespräch zu bleiben.

Und weil man sich auch über das Gemeinsame verständigen muss.

Damit unsere eigentlich aufgeklärte Welt (zumindest dachte man das) nicht weiter zurückfällt ins Zeitalter der Autokraten und Diktatoren. Man muss begreifen, dass die Demokratie in einer Krise steckt und die Weltordnung im Wandel.

Darum sollen relevante Themen und Köpfe zusammengebracht werden. Mit Bühnen und Ständen aller wichtigen NGOs, Parteien, Verbände, Unternehmen, Gewerkschaften, Kirchen, Medien und Stiftungen. Mit Musikern, Kunst, Kultur und internationalen Gästen.

Und natürlich mit den Bürgern, die in direkter Begegnung einen unmittelbaren Austausch erleben. Schirmherr soll der Bundespräsident sein.

 

Auf Anfrage der Veranstalter ist der Oberbürgermeister Mitglied des Präsidiums geworden, das sich bereits einmal in Berlin getroffen hat und überparteilich (jedoch nicht neutral) über die Inhalte der Veranstaltung berät.

 

zu 2.:

Laut Aussage des Veranstalters (Telefonat 19.09.2018) laufen die Planungen schlecht.

Obwohl begeistert von der Idee, wird die Bereitschaft zur Finanzierung des Deutschland-Sommers seitens der großen Unternehmen, Stiftungen und Ministerien von vielerlei Bedenken verdrängt. O-Ton: Keiner traut sich so richtig. Die einen befürchten Aufmärsche von rechts, die anderen, dass Angela Merkel eine gelungene Veranstaltung in ihrem Wahlkreis als Erfolg für sich verbuchen könnte.

 

Gegenwärtig gibt es Bemühungen, die Finanzierung über eine Medienkooperation zu erreichen. Sollte auch diese scheitern, wird eine Umsetzung des Projekts im Jahr 2019 schwer zu realisieren sein.

 

Die Einbindung der teilnehmenden Vereine, Initiativen, Gewerkschaften usw. kann sinnvollerweise erst dann erfolgen, wenn die Finanzierung eines solch großen Events steht. Ist das der Fall, passiert das natürlich umgehend.

 

Zu 3.:

Für den Deutschland-Sommer sind derzeit keine Ausgaben im Haushalt geplant. Die Verwaltung der Hansestadt Stralsund möchte die Veranstaltung stattdessen mit Eigenleistungen unterstützen. Dabei wurde an die Zurverfügungstellung von Räumen und Flächen gedacht, an Hilfe von den städtischen Gesellschaften in Bezug auf die Strom- und Wasserversorgung und ähnliches. Dagegen zu rechnen sind die bei den erwarteten Teilnehmerzahlen beträchtliche Einnahmen in Gastgewerbe, Einzelhandel usw.

 

Einen genauen Gesamtkostenplan seitens des Veranstalters gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht.

 

 

Frau Fechner geht davon aus, dass das Fest zum ersten Mal in Deutschland stattfinden soll und erfragt, ob es in den Nachbarländern bereits mehrfach stattgefunden hat.

 

Frau Pilgrim bestätigt, dass es in Deutschland die erste Veranstaltung wäre und berichtet, dass es z. b. in Schweden bereits mehrfach stattgefunden hat.

 

Herr Paul stellt die beantragte Aussprache zur Abstimmung:

 

Mehrheitlich zugestimmt

 

2018-VI-08-0851

 

Frau Fechner interessiert, wie für Stralsund die Chancen stehen, Ausrichtungsort zu werden.

 

Frau Pilgrim teilt mit, dass die bisherigen Möglichkeiten gute Chancen aufzeigen. Die zentrale Lage mit Wasseranbindung wird als sehr positiv gewertet. Mit einem Termin in den Sommermonaten sollen dann auch die Gäste der Stadt angesprochen werden.

Die Hansestadt Stralsund kann eine solche Veranstaltung nicht allein bewältigen, daher ist man froh, dass es die Initiative gibt. Genaue Details können erst erarbeitet werden, wenn auch eine Finanzierung geklärt ist.

 

Frau Steffen plädiert dafür, gemeinsam Sorge zu tragen, dass das Fest in Stralsund gelingen kann.